Faschingsschlacht in der Fuggerstadt
Beim Rathaussturm in Weißenhorn erobern Narren lautstark das Verwaltungsgebäude und Kinder nehmen die Straßen ein.
Äußerst selbstbewusst trat Bürgermeister Wolfgang Fendt vor das närrische Volk als er vom Fenster des Alten Rathauses aus Lob und Dankbarkeit erwartete für „architektonische Meisterwerke, wie die neuen Wartehäuschen am Bahnhof“, sagte der Rathauschef. „Das waren im vergangenen Jahr großartige Glanzleistungen der Stadtverwaltung.“ Doch nur Hohn und Spott hatten dabei die Weißenhorner für ihr Stadtoberhaupt übrig. Zum „Eklat“ führte Fendts Verhalten schließlich, als er sich über die Verkleidung der Menschenmenge auf dem Kirchplatz äußerte: „Diese Aufmachung ist nicht angemessen, um der Stadtverwaltung Respekt und Anerkennung zu erweisen“, so Fendt. Damit brachte der Bürgermeister das sprichwörtliche Fass zum überlaufen. Lautstark stürmten die Maschkerer, unter dem Kommando von Karola Dirr-Simons das Gebäude.
Und so konnte das Stadtoberhaupt, trotz heftiger Gegenwehr und tatkräftiger Unterstützung seiner treuen Mitarbeiter, vor den Narren nur noch kapitulieren. Unter einem Schauer von Konfetti musste Fendt auch auf die Forderung der kleinsten Faschingsfreunde eingehen: So wünschten sich die Buben und Mädchen vom Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt neue Fahrzeuge für ihren Spielzeugfuhrpark, die Mitglieder des Waldkindergartens setzten die Anschaffung von Werkzeugen auf die Liste und im Montessorikindergarten sollen die Besucher nicht mehr länger im Regen stehen, denn dort ist das Dach undicht und müsse dringend repariert werden. Mit dabei war in diesem Jahr der schon fast zur Tradition gewordene Auftritt von Karl-Heinz Vogel alias „Der Katsche“, der als bunter Clown ein schonungsloses Resümee über die Arbeit der Stadtverwaltung zog. Politiker seien das Gegenteil von einem Telefon: „Beim Telefon kommt zuerst die Null, dann die Wahl“, sagte der Komiker.
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