Fette Beats statt Fußball-Fieber
Was in der Factory am Flussufer während des EM-Halbfinales geboten war
In der „IDF Factory“ zum Donaufest begegneten sich „Qunstwerk“, ein regionales Hip-Hop-Projekt, die Wiener „Klangkantine“ und die Spoken-Word-Künstlerin Yasmin Hafedh a.k.a. Yasmo. Eröffnet wurde der Begegnungsabend im Donausalon mit den fünf Qunstwerkern, die weit über den Anpfiff zum parallel stattfindenden Länderspiel Deutschland-Frankreich mit fetten Beats vor kleinem Publikum einheizten. Hospo, Ilber, Marc, Ronin und „DJ Plattenkratzer“ arbeiteten hart für die gute Laune, gaben zwischendurch auch eine Runde Schnaps aus. Trotzdem füllte sich das Zelt nur zögerlich. Zu laut für die abendlichen Spaziergänger? Zu anders für das Donaufest?
Mit ihrem „Hip Soul“ und Titeln wie „Weil ich ein Junge bin“ oder „Blah Blah Blah“ prägen sie eine wenig abenteuerliche, schön eingängige Mischung aus Pop, Hip-Hop, Soul und Reggae. Keine Experimente, stellenweise sogar für die Generation Großvater gängig. Dass man die Qunstwerker von Ulmer Seite bis weit in bayerisches Gebiet hinein hören konnte, lockte (zunächst) nicht wesentlich mehr Zuschauer an. Erst die Kreuzung mit dem eingängigen Blechinstrumentenklang der „Klangkantine“ und den frechen Texten von Yasmo füllten das Zelt sukzessiv. Yasmo & die Klangkantine meets Qunstwerk bedeutete dann erst mal Blechinstrumente satt, eine Prise Humor, gelegentlich auch mal ätzend Ironisches und vor allem Melodien zum Abtanzen und Mitwerken. Yasmos Texte sollen zwar, laut Ankündigung, dem Rap nahe stehen, schulden aber in Rhythmik und Stil mehr dem Poetry Slam mit ihren schnellen sinnsuchenden Reimen und Auseinandersetzungen mit der Welt. Akustisch war nicht immer alles zu verstehen, doch die Botschaft landete: Ein junger und frischer Soundtrack aus Literatur, Hip-Hop und tanzbarem Klang (Klangkantine), der mehr Zuhörer gefunden hätte, wäre der Termin nicht so frontal gegen das Fußballspiel Deutschland-Frankreich geknallt. (flx)
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