Gema-Pläne schocken Disco-Betreiber
Die Gastronomen befürchten ein Club-Sterben, wenn sich die Sätze der Gema vervielfachen. Auch der Betreiber des "Theatro" und des "Rockside" in Ulm schimpft.
Friedrich Hieber verliert langsam den Spaß. Erst der Nichtraucherschutz, dann die Zwangsbeiträge für die Künstlersozialkasse – und jetzt will ihm auch noch die Gema ans Geld. „Was die planen, ist eine Unverschämtheit“, schimpft der Betreiber des „Theatro“ und des „Rockside“ in Ulm. Er ist mit seiner Empörung nicht allein: Seitdem die Gema ihre für 2013 geplante Tarif-Neuordnung vorgestellt hat, gehen Diskothekenbetreiber auf die Barrikaden. Sie fürchten um ihre Existenz.
Kosten können nicht einfach an die Gäste weitergegeben werden
Für seine eigenen Läden hat Hieber mittels eines Online-Rechners schon durchkalkuliert, was 2013 für ihn bringen könnte. Und war entsetzt: Für das „Theatro“ mit seinen 530 Quadratmetern etwa müssen er und sein Geschäftspartner Mario Schneider dann jährlich statt gut 9000 Euro über 68 000 Euro berappen. „Das ist eine Erhöhung von 650 Prozent“, sagt Hieber. Im „Rockside“, so die Rechnung des Unternehmers, steigt der Beitrag von rund 6200 auf gut 31 000 Euro. Kosten, die man laut Hieber nicht einfach auf die Getränke- oder Eintrittspreise draufschlagen kann, ohne die Gäste zu vergraulen, und die bei manchen Kollegen an die Existenz gehen dürften. „Es wird eine Sterbewelle geben“, prophezeit Hieber für den Fall, dass die Gema ihre Pläne durchsetzen kann.
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