Gemeinsam das Schweigen brechen
Ein neues Buch bietet Texte von Kindern und Enkeln amerikanisch-jüdischer Holocaust-Überlebender und deutscher Altersgenossen. Das Projekt ist eng mit Ulm verbunden.
Zwei Frauen, zwei ganz unterschiedliche Lebensgeschichten – mit einer Verbindung: Ulm. Die 82-jährige Lilian Gewirtzman, eine in Polen geborene Jüdin, lebte nach dem Zweiten Weltkrieg als „Displaced Person“ dort in einem Lager, bevor sie in die USA ging. Die 30 Jahre jüngere Karla Nieraad, Leiterin des Stadthauses, kennt NS-Zeit, Krieg und Heimatverlust nur aus den Erzählungen anderer. Und doch haben sie gemeinsam ein Buch herausgegeben – das helfen soll, genau diese Kluft zwischen den Generationen und Lebenswelten zu überwinden: „Nach dem Schweigen“.
Die Grundlagen für den Band wurden bereits 2007 gelegt. Damals kam Gewirtzman erstmals seit 50 Jahren zurück nach Ulm. Als Gast zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ reiste sie an und sprach bei einer von ihr selbst kuratierten Ausstellung über Displaced Persons. Damals schloss Gewirtzman, Mitglied des „Holocaust Memorial and Educational Centers of Nassau County“ im Bundesstaat New York, Frieden mit der Stadt. „Seltsamerweise hatte ich das Gefühl, nach Hause zu kommen“, erinnert sie sich im Prolog zu „Nach dem Schweigen“. Gewirtzman hatte schon vor ihrem Besuch in Ulm Texte für einen Sammelband zusammengetragen, der die Geschichten der Nachfahren der Holocaust-Überlebenden erzählen sollte, doch als sie beschloss, diesen Texte von Deutschen gegenüberzustellen, platzte die Finanzierung. Die Stadt Ulm sprang spontan ein.
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