Gewerkschaftsbund fordert: Weg vom Minijob
Fast 1000 Arbeitnehmer im Kreis Neu-Ulm sind auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Was getan werden kann.
Sie haben einen Job, brauchen aber trotzdem Finanzspritzen aus der Staatskasse: Trotz Arbeit sind im Landkreis Neu-Ulm fast 1000 Menschen auf Grundsicherung (Hartz IV) angewiesen. Dies kritisiert Elmar Heim, der Kreisvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB): „Das ist untragbar.“ Eine große Zahl der Aufstockenden arbeite in geringfügiger Beschäftigung: 342 hätten „nur“ einen Minijob.
Trotz der guten wirtschaftlichen Lage in der Region könnten zahlreiche Menschen nicht von ihrer Arbeit leben, bemängelt Heim. Ein „besonderes Problem“ seien die Minijobs. Diese seien eben keine Brücke in einen reguläre Beschäftigung, „sondern ein Armutsrisiko.“ Gerade für Frauen nach der Familienphase, die den Wiedereinstieg in sozialversicherte Arbeit suchten, würden Minijobs häufig zu einer Sackgasse. Denn diese Anstellungen böten keine Perspektive auf Qualifizierung und Aufstieg im Beruf. Hinzu komme, dass keine oder nur eingeschränkte Ansprüche für die gesetzliche Sozialversicherung erworben werden – und dies oft über viele Jahre. Oftmals klebe das Etikett „Minijob gleich Aushilfe“ an den geringfügig Beschäftigten, sagt Heim. Und fügt hinzu: „Es ist dringend notwendig, dass sich das Jobcenter mehr für die Beschäftigten im Leistungsbezug engagiert.“ Der DGB im Landkreis fordert: Wer sich in einer beruflichen Einbahnstraße befinde, brauche Unterstützung statt Druck und Sanktionen. Dazu müsse die Arbeitsmarktpolitik mehr anbieten, vor allem weitere Chance zur beruflichen Qualifizierung.
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