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Diakonie
04.02.2013

Glücksspiel ist die heimliche Sucht

Eklatante Zunahme von Betroffenen. Viele können das über Jahre hinweg geheim halten

Neu-Ulm Immer wieder werde sie auf die besondere Kooperation zwischen Justiz und Diakonie in Neu-Ulm angesprochen, sagt die Sozialpädagogin Heike Bayer: Regelmäßig treffen sich die Neu-Ulmer Richter und Staatsanwälte mit Diakonie-Mitarbeitern. Räumlich in Neu-Ulm sehr nah, wirken doch die Tätigkeitsfelder beider Institutionen auf den ersten Blick weit voneinander entfernt. Die Überschneidungen aber formuliert Amtsgerichtsdirektor Thomas Mayer so: „Oft ergehen ein Urteil mit einer Geldbuße und Rat zur Anmeldung bei der Diakonie gleichzeitig.“ 50000 Euro aus Geldbußen und Bewährungsauflagen erhielt die Diakonie Neu-Ulm im vergangenen Jahr vom Amtsgericht; umgekehrt verweist das Gericht immer wieder straffällig gewordene oder von Wohnungsräumungen bedrohte Menschen auf das Hilfsangebot der Diakonie.

„Die Kosten von Obdachlosigkeit sind gewaltig“, sagt Direktor Mayer. „Die Urteile gehen ´raus, aber welche Schicksale, welche Dramen dahinter stehen, erfahren Richter oft erst, wenn es zu spät ist.“ Froh ist Susanne Deiniger von der Präventionsstelle für Wohnraumerhaltung bei der Diakonie, dass im vergangenen Jahr zehn von einer Zwangsräumung bedrohten Mietern geholfen und die Wohnung erhalten werden konnte – teils durch Maßnahmen wie der Direktüberweisung von Kindergeld oder Rente an den Vermieter, teils durch ein Darlehen vom Job-Center.

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