Großes Werk, große Stimme
Der bekannte Schauspieler August Zirner liest im Stadthaus aus dem wichtigsten Roman des Autors Danilo Kis
Weltliteratur im Stadthaus zum Anfang und Ende des Donaufestes: Liest „Tatort“-Kommissarin Ulrike Kriener am kommenden Sonntag aus Aleksandar Tismas „Der Gebrauch des Menschen“, gestaltete der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Schauspieler August Zirner den Auftakt mit einer Lesung aus dem Erzählzyklus „Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch“ des 1989 in Paris verstorbenen jugoslawischen Erzählers und Lyrikers Danilo Kis. Zirner, der im November bereits als Jazz-Musiker in Ulm begeistert hatte, lockte trotz Fußball-Europameisterschaft zahlreiche Zuhörer ins Stadthaus.
Große Vorleser tragen aus Texten vor, nahezu ohne dass der Zuhörer merkt, dass gelesen wird. Diese Kunst beherrscht Zirner, der sich nicht nur stimmlich nuancenreich durch die umfangreichen Satzkonstruktionen und Wortkaskaden Danilo Kis’ sprach, sondern der den teilweise satirischen und ironischen Textfluss gestisch undramatisch, aber atmosphärisch perfekt passend unterstützte. Dafür nutzte Zirner bisweilen auch raumgreifend den ganzen Lesetisch oder deutete mit erhobenem Zeigefinger, wie es Kis verbal im Text tut, wenn er dem Leser anspielungsreich die Wichtigkeit einer Szene herausstellt. Zirner gelang es, nicht nur die Ohren der Zuhörer anzusprechen, sondern auch deren andere Sinne – auch wenn der die geschilderte Duftmelange aus Weihrauch, Hopfen und Malz beispielsweise nur in der Vorstellung des Publikums durchs Stadthaus waberte.
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