Hermann Köhls Leben wie im Flug
Archivarin Janet Loos führte durch das Leben des Abenteurers und Lausbubs.
Um die Ecke, an der Wand des Rathauses zur Ludwigstraße steht: „An dieser Stelle stand das Geburtshaus von Hermann Köhl.“ Das Gebäude steht nicht mehr, es wurde im Krieg zerstört. Doch die Stadtarchivarin erzählt so lebhaft aus Köhls Kindheit, dass das der Führung nichts abtut. „Sein Vater Wilhelm verguckte sich 1884 in einer Taverne in Pfaffenhofen in die schöne Walburga.“ Schon ein Jahr danach nahm er sie zur Frau und kurz darauf war sie schon schwanger. Hermann war 1888 ihr zweites Kind. Im Geburtenbuch, das noch immer im Neu-Ulmer Standesamt liegt, steht detailliert beschrieben, wie der Junge Hermann Johann Georg nachts in der Wohnung der Eltern zur Welt kam. Mit seiner Frau und zwei Kindern im Schlepptau zog sein Vater, der Offizier, nach München, um dort zu studieren.
„So, damit ist die Führung zu Ende“, sagt Janet Loos scherzend. Natürlich nicht. Sie habe noch einige Überraschungen für ihre Zuhörer. Zwölf Interessierte sind zur Führung durch Neu-Ulm gekommen. Sie wollen wissen, wo Köhl getauft wurde oder was sein Vater studiert hat. Das Interesse am „Sohn Neu-Ulms“ scheint groß zu sein. Dabei heiße es, er könne Edwin Scharff das Wasser nicht reichen. Das möchte die Stadtarchivarin widerlegen. Köhl sei nur deshalb aus dem Gedächtnis der Leute verschwunden, weil er während des NS-Regimes aus den Schulbüchern verbannt wurde – denn er hatte eine Stelle im Ministerium abgesagt. Im vergangenen Jahr feierte man in Neu-Ulm seinen 125. Geburtstag. Jetzt will Loos dafür sorgen, dass er nicht mehr so schnell aus den Köpfen verschwindet.
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