In Senden und Weißenhorn leben Blinde gefährlich
In der Fuggerstadt soll eine Ampel mit einem Leitsystem ausgestattet werden. Es ist nur ein Anfang – denn Sehbehinderte sehen sich Risiken ausgesetzt. Ebenso in Senden, wo Bedrohungen lauern.
Sein Gesicht wurde schwer verletzt und er verlor das Augenlicht: Die schrecklichen Folgen eines Arbeitsunfalls werden einen Mann aus Weißenhorn zeit seines Lebens begleiten. Doch den Mut verlor er nicht – mit einem Trainer lernte er die Fuggerstadt zu begehen – auch ohne sehen zu können. Das hat Stadtrat Michael Schrodi (CSU) beobachtet. Nun will er der Familie helfen und hat deshalb den Ausbau einer Fußgängerampel an der stark befahrenen Kaiser-Karl-Straße mit einem Blindenleitsystem angeregt. Dazu gehören ein akustisches Signal und ertastbare Bodenplatten. Die Umgestaltung wurde im Bauausschuss im Juli beschlossen, kosten soll sie rund 10000 Euro. Ob die Umgestaltung möglicherweise günstiger erfolgen kann, will Kreisrat Jürgen Bischof (Freie Wähler) noch prüfen lassen. Der Bund der Blinden und Sehbehinderten in der Region begrüßt die Umrüstung – verweist aber darauf, dass dann Richtlinien eingehalten werden sollten. Geht es nach den Betroffenen, dann gibt es in der Fuggerstadt in Sachen Blindenfreundlichkeit noch Nachholbedarf. Und auch in Senden könnte noch manch gefährliches Eck entschärft werden. Hier ein Überblick.
Weißenhorn: Kürzlich hat für Blinde und Sehbehinderte eine Führung durch das Rathaus (die Schlösser) stattgefunden. Dabei habe sich gezeigt, dass barrierefrei nicht gleichzeitig ideal für Blinde ist, sagt Petra Schmachtel, die seit zwölf Jahren an einer starken Sehbeeinträchtigung leidet, im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) aktiv ist und in Senden wohnt. Ihr Fazit: „Im Rathaus geht es, aber draußen der Vorplatz bräuchte Leitlinien auf dem Boden.“ Denn ohne spürbare Rillen oder Vergleichbares falle es Sehbeeinträchtigen schwer, sich auf Plätzen zu orientieren. Mitunter verfügten Betroffene auch noch über einen Rest ihrer Sehkraft – starkes Sonnenlicht könne dann zusätzlich irritieren, weiß Schmachtel. Am besten zur Orientierung geeignet seien Rippenplatten, die man beim Darüberlaufen spüren könne. Glücklich schätzen könne sich, wer als Blinder über einen trainierten Hund verfüge, der sei auf Noppen und Rippen nicht so stark angewiesen.
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