Inszenierung von „Hänsel und Gretel“ spaltet die Zuschauer
Meinungen beim Publikum in Ulm gehen weit auseinander
Ulm Selten widersprechen sich die Meinungen nach einer Premiere derart wie nach Benjamin Künzels Inszenierung „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck im Theater Ulm. Die Zuschauer, die danach beim Waldpilzsüppchen saßen, diskutierten lebhaft. Allgemein gut kam Hans-Günther Dotzauers Darstellung der Hexe an.
Günter Bäumler aus Ulm gehört zu denjenigen, denen die Inszenierung gar nicht gefiel. „Ich fand die ganze Aufführung von ‘Hänsel und Gretel’ gar nicht gelungen. Vieles war für mich nicht schlüssig, zum Beispiel die Elternszene vor der Pause oder die Szene auf der Kiste. Es müssen gewiss nicht immer in dieser Märchenoper Englein auftreten, aber den ‘Abendsegen’ in seiner sonst dichten Form habe ich schon vermisst. Mit einer Reihe von Elternabbildern vorn an der Bühne, das hat mir nicht gefallen. Insgesamt war mir das Bühnenbild viel zu bunt und zu wenig in Beziehung zum Geschehen.“ Jochen Trucksäß aus Neu-Ulm ist anderer Meinung: „Super war es! Mir hat es toll gefallen, das Bühnenbild, die Maske und vor allem die Stimmen. Die Szene vor der Pause mit den Eltern-Engeln ist ein Einfall, über den man reden muss. Die Eltern im Stück haben sich ja gut entwickelt, aber ob das ein Wunschtraum sein sollte, dass sich die Eltern als schützende Engel verhalten? ‘Hänsel und Gretel’ gab es ja hier am Theater schon mal in den 90er-Jahren, es war gut, das wieder einmal zu sehen.“
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