Kadeltshofen: Jugend furcht

VonAndreas Brücken

Beim Leistungspflügen in Kadeltshofen leistet der landwirtschaftliche Nachwuchs mit schweren Maschinen echte Maßarbeit. Unter den Teilnehmern ist auch eine 16-Jährige.

Die Erde auf dem Stoppelfeld ist aufgeweicht, tief sinken die Reifen des Traktor in den Schlamm. Unaufhörlich tränken immer weitere Schauer den morastigen Boden mit immer mehr Wasser. Extreme Bedingungen für die 16-jährige Julia Göggelmann aus dem Kammeltal, doch sie lässt sich vom nasskalten Wetter nicht beeindrucken. Genauso wenig wie die anderen Teilnehmer beim Leistungspflügen (weitere Bilder hier) auf einem Acker bei Kadeltshofen.

Vom Sitz der Zugmaschine wirft die 16-Jährige mit zusammen gekniffenen Augen einen kritischen Blick über ihre Schulter. Denn noch bevor sie den ersten Meter gefahren ist, könnte ihr jede Furche, die nicht exakt auf der von den Preisrichtern vorgegebenen Line liegt, wertvolle Punkte kosten. Mit viel Gefühl setzt die junge Frau ihre 80-PS-Maschine in Bewegung. Würden jetzt die Antriebsräder des Traktors durchdrehen, das Gespann käme ins Schlingern und ein Ausreißer in der gepflügten Linie wäre die Folge. Immer wieder hält Göggelmann an und steigt vom Schlepper ab. Bis über ihre Knöchel versinkt sie im schlammigen Boden. Mit einem Meterstag misst sie die Tiefe und den Abstand der Furchen. Sichtlich zufrieden nimmt sie die Pflugschollen in den Blick: Die Regennassen Erdstücke liegen wie mit dem Lineal genau parallel auf dem Acker und der Bewuchs ist fast restlos untergebracht.

Neu-Ulm Kadeltshofen