Komiker mit vielen Gesichtern
Psychopath, Fremdenhasser oder Möchtegern-Witzereißer: Tedros Teclebrhan macht sich vor 3500 Fans in der Arena über die Abgründe der YouTube-Kultur lustig – und ist doch selbst einer ihrer erfolgreichsten Vertreter
Das Internet hat sich zum Tummelplatz für Selbstdarsteller entwickelt. Kein Beitrag könnte zu peinlich, kein Kommentar zu belanglos und kein Darsteller zu talentfrei sein, als dass er nicht im weltweiten Netz millionenfach präsentiert wird. Tedros Teclebrhan, alias „Teddy Comedy“, liefert die perfekte Karikatur für die ungezählten Erscheinungen auf YouTube & Co. – und ist doch selbst mit mehr als 640000 Abonnenten einer der großen deutschen Online-Stars. Fans hat er aber auch offline: Rund 3500 Besucher kamen in die ausverkaufte Ratiopharm-Arena, um die „Teddy Show“ zu sehen.
„Ds passiert alles in dein Birne!“, hat der in Eritrea geborene und auf der Schwäbischen Alb aufgewachsene Comedian ohne Rücksicht auf jede Rechtschreibung sein Programm genannt. Auch sonst scheint das Multitalent nicht viel von den Regeln, insbesondere denen des Showgeschäfts, zu halten. Für ihn gilt nicht das gängige Format der Stand-up-Comedians, die von Pointe zu Pointe schaukeln. Er wechselt auf der Bühne lieber ständig die Rollen. Dabei beschränkt sich der Komiker, Sänger und (ausgebildete) Schauspieler nicht nur auf den Platz im Rampenlicht. Hin und wieder steigt er spontan von der Bühne zu seinen Fans. So stürmt er als selbstverliebter Hektiker Percy auf drei Jungs los, die sich im Halbdunkel des Saals gerade auf den Weg zur Toilette machen wollen: „Warum geht ihr zu dritt aufs Klo – das ist doch voll pervers!“ Tabus kennt der 33-Jährige ohnehin nicht. Ein gutes Stück Mut gehört schon dazu, wenn er als irrer Percy rastlos von den Konflikten beim Bäcker, in seiner Familie oder mit seinem Psychologen erzählt. Von Letzteren hätte er, wie er sagt, schon sieben verschlissen: „Die habe ich zusammengeschlagen, weil sie behauptet haben, ich sei krank im Kopf.“
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