Kuchen bleibt gleich groß
Einzelhandel in der Region
Die Region muss in Sachen Einzelhandel enger zusammenrücken. Experten schätzen, dass in Deutschland in Zukunft bis zu 70 Prozent aller Güter online bestellt werden. Selbst wenn es nicht derart drastisch kommt, haben die Änderungen für den stationären Handel längst begonnen. Schon jetzt verlieren viele Innestädte an Zugkraft. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass ein wie von den Industrie- und Handelskammern seit Längerem gefordertes abgestimmtes Einzelhandelskonzept aller Kommunen der Region überfällig ist. Dabei geht es nicht um die Neu-Ulmer Glacis-Galerie, das reaktivierte Mutschler-Center oder die Ulmer Sedelhöfe. Hier ist das sprichwörtliche Kind längst in den Brunnen gefallen.
Doch zukünftige Großansiedlungen müssen in ihren Auswirkungen über die Stadtgrenzen hinaus bewertet werden, bevor Genehmigungen erteilt werden. Denn der Umsatzkuchen wird nicht größer, es geht lediglich um Verschiebungen in einer Region mit einer glücklicherweise hohen Kaufkraft. Wenn etwa in Senden auf der „Grünen Wiese“ ein weltweit operierender Sport-Filialist seine Tore öffnet, muss klar sein, dass anderswo die Kasse weniger klingelt. Dabei darf es nicht darum gehen, starke Wettbewerber draußen zu halten. Doch es muss in den Rathäusern ein Bewusstsein dafür bestehen, dass ein ruinöser Verdrängungswettbewerb letztlich der Attraktivität des ganzen Großraums schadet. Und der eigentliche Gegner, der Ulm, Neu-Ulm, Weißenhorn und Senden Gewerbesteuer abjagt, sitzt nicht in der Nachbarschaft. Er verkauft aus Berlin oder Luxemburg übers Internet. Dass Mittelzentren wie Weißenhorn trotzdem locken können, zeigt das Beispiel Biberach: Es gelang hier zischen 2009 und 2014 die durchschnittliche Passantenfrequenz von fast ein Drittel zu steigern. Zur Nachahmung empfohlen.
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