Kunst und Leben unter einem Hut
Die Tanzperformance "Energieplan" im Roxy beschäftigt sich mit der Ideenwelt von Joseph Beuys. Das Besondere: Sie dauert 48 Stunden.
1973 überquerte Joseph Beuys mit einem Einbaum den Rhein in Düsseldorf, um so gegen seine Entlassung als Professor an der dortigen Kunstakademie zu protestieren. Eine von vielen berühmten Aktionen des großen Künstlers, dem es jedoch nie um den bloßen Showeffekt ging: Beuys verwischte mit seinem „erweiterten Kunstbegriff“ die Trennlinie zwischen Werk und Aktion, aber auch zwischen Kunst und Leben insgesamt. Eine multimediale Tanzperformance will nun im Roxy dem großen Hutträger die Reverenz erweisen – und durch ihre Dauer von 48 Stunden ebenfalls Grenzen überschreiten. Start von „Energieplan“ ist am Freitag, 6. September, um 21 Uhr.
Für die Performance haben vier Künstler Quartier im Roxy-„Labor“ bezogen: der Musiker und bildende Künstler Reinhard Köhler, der Medienkünstler Tommi Brem sowie die Tänzer Paolo Fossa und Giada Scuderi. Letztere ist für Mitinitiatorin Angela Raith eingesprungen, die wegen Schwangerschaft nicht mitwirken kann. Nach zwei gemeinsamen Wochenenden im Juli ist das Quartett vor einer Woche in die intensive Vorbereitungsphase eingetreten. Eine echte Probe ist es freilich nicht: Laut Köhler und Fossa entwickelt man nur Module, die über die ganze Dauer der Performance hinweg eingebaut werden können. Der Rest soll aus der Interaktion der Gruppe untereinander und mit dem Publikum entstehen – also aus der „Energie“ im Raum.
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