Landschaften aus zweiter Hand
Der Augsburger Christof Rehm zeigt in Roggenburg einen unverklärten Blick auf die Natur
Diese Landschaft existiert nicht mehr. Schon gar nicht mehr so, wie sie die Fotografin Erna Lendvai-Dircksen, wegen ihrer Nähe zur Rassenideologie der Nationalsozialisten auch die „braune Erna“ genannt, in ihren 1941 veröffentlichten Aufnahmen zeigte. Denn die Dünen auf dem schmalen Landstreifen an der Ostsee sind in ständiger Bewegung. Und Ostpreußen, wo Lendvai-Dircksen ihre Fotos machte, ist heute russisch.
Der Augsburger Künstler Christof Rehm hat die Dünen-Bilder zu seinen eigenen gemacht. Im Haus für Kunst und Kultur am Kloster Roggenburg ist noch bis Sonntag seine Ausstellung „Geliehene Landschaft“ zu sehen, in deren Zentrum die Serie „Nehrung“ steht. Für diese hat der Absolvent der Münchner Akademie Ausschnitte aus Lendvai-Dircksens Fotografien abfotografiert – und vergrößert auf braunes Papier gedruckt. Deutlich zu sehen sind die Pixel, die Artefakte durch den Druck, während die Landschaft selbst hinter Raster und Unschärfe zu verschwinden beginnt. Und vom Sehnsuchtsort zu einem abstrakten Nicht-Ort mutiert.
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