Mal witzig, mal böse
Uli Keuler zieht den Spießbürger beim „Brett im Schtoi“ in Pfaffenhofen ins Lächerliche – zur Freude seiner Besucher
Meistens kommt es doch auf die persönliche Sichtweise an, wenn es um Realität geht. Wenn Kabarettist Uli Keuler in die Rollen seiner Helden des Alltags schlüpft, kann sich dieses Bild ganz gewaltig verzerren – sehr zur Freude seiner Besucher, die in den ausverkauften Schtall der Kulturinitiative „Brett im Schtoi“ in Diepertshofen kamen. Rund zwei Stunden gewährte der Mundartkabarettist aus Tübingen einen Einblick in seine Welt, wenn er etwa davon erzählt, wie er mit der Bahn zum Familienausflug aufbricht und in schwäbischer Manier das attraktivste Sparangebot heraussucht, das jedoch durch die Scheidung vom Ehepartner durchkreuzt wird.
Ziel des teilweise bitterbösen Humors von Keuler ist meist der brave Spießbürger: Mit seinen Figuren führt der Kabarettist die Logik des engstirnigen Mitmenschen ins Absurde, beispielsweise wenn der die Reklamation eines gebrauchten Fernsehgerätes nicht verstehen will: „Bei einem Korpus aus edlem Eichefurnier und separaten Schaltknöpfen für die Fernsehprogramme sind Diskussionen um Pixel doch nur technische Haarspaltereien!“ Mit dem Leid der Flüchtlinge habe er dagegen größtes Verständnis, wie er behauptet, weil er die Willkür von Grenzbeamten, Nächte auf schäbigen Bahnsteigen und mangelhafte Ernährung selbst in seiner Jugend erleben musste – damals im Interrailurlaub durch Europa. Auch sein Vater sei im Widerstand gegen die Nazis aktiv gewesen – 1947.
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