Malen nach Tönen
Im Historischen Stadttheater gestalten Grundschüler Bilder zu Liedern von Modest Mussorgski. Sängerin Esther Kretzinger will so Kinder für die Musik begeistern – und Kreativität wecken.
„Malen mit Mussorgski“ ist die dritte Ausgabe von Kretzingers „Papageno“-Projekt in Weißenhorn, mit dem die aus Günzburg stammende Sopranistin Kinder an klassische Musik heranführen will. Und doch ist es ist ein Experiment, das die Sopranistin an diesem Tag wagt: Sie will gleichzeitig eine Brücke zur bildenden Kunst schlagen. Ein durchaus mutiges Unterfangen, und das fängt schon mit der Musik an: Denn Modest Mussorgskis Zyklus „Kinderstube“, den die Grundschüler aus Weißenhorn und Pfaffenhofen da zu hören bekommen, ist nicht die Sorte Klassik, die Mama und Papa zur Entspannung einlegen. Zwar erzählt er Kindheitserlebnisse eines Jungen, berichtet von Kindermädchen, Puppen, Katzen und Steckenpferden. Aber fast schreckhaft klingen bisweilen die Akkorde, die den Gesang umrahmen, die Rhythmen wechseln: expressive Tondichtungen aus der Spätromantik, mit russischen Texten, die Kretzinger allerdings vorher übersetzt. Kein Problem, findet Kretzinger: „Kinder haben viel weniger Berührungsängste als Erwachsene.“ Gerade auf die Extreme in der Musik Mussorgskis reagierten sie sofort mit Emotionen.
Und die können die Kinder im Historischen Stadttheater, wo diese mit auf eine „malerische Klangreise“ gehen, auch sofort ausleben: mit der Malkreide in der Hand. Kunstpädagogin Tanja Staib aus Günzburg sagt ihnen wie. Sie unterteilt die über 100 Schüler in zwei Gruppen, die abwechselnd auf den Bänken die Figuren aus den Stücken zeichnen dürfen – oder auf großen, auf dem Boden festgeklebten Papierbahnen frei und gestisch loslegen dürfen. Wenn die Musik schnell sei, müssten sie auch schnell malen. „Und wenn die Musik langsam wird, gaaaanz laaaangsam“, sagt Staib. Das tun sie, und mit jedem Lied werden die Papierbögen voller; Die Kinder sind dabei nicht so still wie normale Konzertbesucher, sondern rascheln und tuscheln.
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