Musik kennt keine Grenzen
Ein Türke und ein Kurde begeistern in der Ulmer Pauluskirche
Ulm Als am Ende ein Großteil der Zuhörer in der fast voll besetzten Ulmer Pauluskirche in das traurige, kurdische Volkslied einstimmt oder zumindest leise mitsummt, bekommt die Szene fast etwas Unwirkliches: Da geben ein Türke und ein Kurde in einem christlichen Gotteshaus gemeinsam ein Konzert. Singen teilweise sogar auf Zazaki, eine ostanatolische Sprache, verwandt mit Kurdisch und Persisch und zudem die Muttersprache des einen, weswegen dieser Musiker sich vor über 15 Jahren entschied, in Deutschland zu bleiben: In der Türkei hätte ihm Strafverfolgung wegen „Singens in einer verbotenen Sprache“ gedroht. Doch vor dem Altar, der gekreuzigte Jesus im Hintergrund, spielt das alles keine Rolle mehr. Dann zählen nur mehr der Moment, die Musik – und das beeindruckende Spiel von Erkan Ogur und Mikaîl Aslan.
Ogur, Jahrgang 1954, stammt aus dem türkischen Kulturkreis, ist bekannt für seine Ausflüge in Weltmusik und Jazz und gilt als Erfinder der bundlosen Gitarre, die er neben seiner Saz, einer Langhalslaute, mit nach Ulm gebracht hatte. Sein kurdischer Kompagnon, Mikaîl Aslan, ebenfalls ein Meister an Gitarre und Saz, wurde 1972 in Dersim im Osten der Türkei geboren – also in einer Zeit, als es in dem Land offiziell keine Kurden geben durfte.
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