Muskelmänner brauen verbotenen Zaubertrank
Drei Kraftsportler aus der Region Neu-Ulm müssen sich wegen der Herstellung von Dopingmitteln vor Gericht verantworten. Bei den Experimenten entstand auch zufällig Sprengstoff.
Seit Anfang November des vergangenen Jahres sitzen drei Kraftsportler im Alter zwischen 29 und 47 Jahren aus dem nördlichen Landkreis Neu-Ulm in Untersuchungshaft, weil ihnen „Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz“ vorgeworfen werden. Einer der drei, so die Anklage, soll aus chemischen Substanzen, die er aus China importiert hatte, anabole Steroide und andere Dopingmittel hergestellt und verkauft haben; die beiden anderen Angeklagten sollen diese zum einen selbst konsumiert, zum anderen aber auch weiter verkauft haben. Alle drei räumten die von Staatsanwalt Dr. Büchele vorgetragenen Punkte größtenteils ein.
Gutachter berichtet über fatale Nebenwirkungen
Das Hauptgewicht des ersten Verhandlungstages vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts Memmingen lag auf dem Vortrag des Gutachtens eines forensischen Toxikologen: Dieser erklärte ausführlich, dass 25 verschiedene anabole Steroide in großen Mengen – es war von ausreichend Material für tausend Wochen für einen einzelnen Konsumenten die Rede – beim 29-jährigen Hauptangeklagten aus Senden gefunden worden seien. Diese dienten, so der Sachverständige, hauptsächlich dem „exzessiven Muskelaufbau“, wie es im Bodybuilding offensichtlich üblich sei. Die auf dem Hormon Testosteron basierenden Mittel, so erklärte der Gutachter, hätten verschiedene gewünschte Wirkungen, wie eben rasantes Muskelwachstum, aber auch extreme Nebenwirkungen, die von Akne, Haarausfall, Hodenverkleinerung, Depressionen oder Brustwachstum bis hin zu Leberveränderungen oder Vergrößerungen des Herzmuskels reichen. Dieser kann dann womöglich nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt werden, sodass Herzinfarkt-Gefahr besteht, und weiterhin können die verbotenen Mittel „erektile Dysfunktion“, also Störungen der männlichen Potenz, verursachen.
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