Nach Misshandlungs-Urteil: Ulmer Gefängnis ist ständig überbelegt
Für den 19-Jährigen, der andere Männer brutal misshandelt hat, war in Ulm keine Einzelzelle frei. Der Anstaltsleiter spricht von einer Ausnahme.
Es ist nur eins der bitteren Details aus dem Prozess gegen einen 19 Jahre alten Mann, der Mithäftlinge im Ulmer Gefängnis über Monate quälte und seinen Zellengenossen mit einer Gabel fast zu Tode folterte. „Sicherlich wäre für den Angeklagten eine Einzelhaft geeignet gewesen. Aber wir waren zu diesem Zeitpunkt überbelegt“, sagte ein Justizwachtmeister als Zeuge beim Prozess am Ulmer Landgericht aus. Der Mann hatte an dem Wochenende, an dem der 19-Jährige sein Opfer misshandelte und beinahe tödlich verletzte, Dienst.
Am Montag ist der Prozess gegen den jungen Mann zu Ende gegangen. Das Urteil: acht Jahre Haft. Dass der Mann gewalttätig war, war bekannt. Man hatte ihn deswegen aus einem Jugendgefängnis nach Ulm verlegt. Eigentlich, bestätigt Anstaltsleiter Ulrich Schiefelbein im Gespräch mit unserer Redaktion, hätte der junge Mann in einer Einzelzelle untergebracht werden sollen – so wie es auch grundsätzlich vorgesehen ist. Doch die war eben nicht frei. Der 19-Jährige bekam den letzten freien Platz im Knast – und wurde bewusst mit seinem späteren Opfer, einem 61-Jährigen, in eine Zelle gelegt. Der Ältere sollte mäßigend auf den Jüngeren einwirken. Vor Gericht sprach der Justizwachtmeister von einem „väterlichen Einfluss“, auf den man gehofft habe. „Eine Fehleinschätzung“, wie Schiefelbein gesteht.
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