Pfarrer, Imam und Freidenker: Was Satire dürfen soll
Nach den Attentaten von Paris geht es in der Ludwigsfelder Andreasgemeinde um Meinungsfreiheit.
Aufs Podium im Gemeindesaal geladen waren ein der Humanität verpflichteter Freidenker, eine engagiert, teils heftig für Freiheit von Presse und Kunst streitende Zeitungsredakteurin, ein zurückhaltend agierender Imam und ein Pfarrer, der einem Missionsauftrag verpflichtet schien. Allesamt gerieten sie immer mal wieder durchaus hitzig aneinander. Die Diskussionsführung lag in Händen eines Rechtsanwalts und Stadtrats, dem die Fäden gelegentlich zu entgleiten drohten, der schließlich an dem auf nur anderthalb Stunden angesetzten Zeitrahmen scheiterte. Gut fünfzig abendliche Gäste – dem Eindruck nach zur guten Hälfte Muslime - verfolgten die Diskussion mit Hingabe, kamen aber mit ihren vielen Fragen und Gesprächsbeiträgen viel zu kurz. Nach weit über zwei Stunden brach Moderator Bernhard Maier die Veranstaltung aus Zeitgründen ab. Im Saal blieb es friedlich, wenn auch gelegentlich heftig applaudiert worden war.
„Pressefreiheit,,Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit – Karikatur muss provozieren“, setzte der Moderator quasi als Motto über den Diskussionsabend, „aber darf alles gezeichnet werden?“ Für Redakteurin Antje Berg liegt die Grenze dieser Freiheit eindeutig dort, wo die Straftat beginnt. Aber auch Schmähungen und Beleidigungen lehnt sie ab, wie es der Kodex des Deutschen Presserats fordere. Wohl aber will sie „informieren, den Finger in die Wunde legen, auch wenn’s wehtut, Satire muss Missstände aufdecken“. Die Freiheit der Kunst müsse bleiben, und „Pressefreiheit hängt nicht vom Geschmack des Einzelnen ab.“
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