Platzverweis für König Lear
„Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ im Podium
Ulm „Thou hast thy Will“: Mit der Doppeldeutigkeit von Worten spielte William Shakespeare gerne – wie in seinem 135. Sonett, wo das zeitgenössisch-englische Wort für „Begehren“ mit seinem Rufnamen „Will“ gleichgesetzt ist. Aber was wissen wir über Shakespeare, über die Motive, aus denen heraus er schrieb, über seine Persönlichkeit? Wenn er Witz hatte und Sinn für derben Humor, dann hätte er sich vermutlich köstlich amüsiert bei Michael Sommers Inszenierung „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ in der Podiums-Bar des Theaters Ulm. Sommer beweist seine Lust am Wortspiel um „Will Power“, um Shakespeares Aussagekraft und um die Kraft des Willens und des Begehrens in turbulenten 90 Minuten, die einerseits in nichts ernst zu nehmen sind – andererseits doch von einer profunden Kenntnis der Werke des englischen Dramatikers künden.
Antonio Lallo, Volkram Zschiesche und Florian Stern – drei Männer und Shakespeares zehn Tragödien, zehn Königsdramen und vor allem seine 18 Komödien. Ist die Überzahl der Komödien, in denen es stets um die Liebe geht, nicht Beweis, dass Shakespeare Freude an amourösen Erzählungen hatte? „Shakespeare in love“? „Möge der Dichter mit euch sein!“, wünschen die drei Schauspieler ihrem Publikum, ehe sie sich in rasendem Tempo innerhalb einer Stunde durch 37 Stücke hangeln – denn Erwähnung finden in der Kurzform tatsächlich alle Werke bis auf eines. Dabei rempelt sich Shakespeare bisweilen auch mit manch lebender oder verstorbener Person des 20. Jahrhunderts, begegnet im „Sturm“ auf der Insel Stefan Mappus, während Elvis immer wieder durch Szenen geistert.
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