Putzlappen, Plisseekleid und Politik-Lügen
Sieger des diesjährigen Kleinkunstpreises Baden-Württemberg bringen abwechslungsreiches Programm auf die Bühne des Roxy
Es müssen nicht immer die bekannten Namen aus dem Fernsehen sein: Dass es in Schwaben richtig gutes Kabarett gibt - in all seinen Facetten - das zeigt die „Tour der Sieger“, die Tour der Kleinkunstpreisträger 2015 des Landes Baden-Württemberg. Beim Auftritt von vier der fünf diesjährigen Preisträger im Ulmer Roxy, moderiert vom Vorjahrespreisträger Roland Baisch, lachte sich das Publikum bei Rosemarie Warth schief; Martina Brandl kombinierte Berliner Schnauze mit schwäbischem Ursprung, bei René Sydow stockte bisweilen der Atem und der 44-jährige Olaf Bossi erinnert stark an Reinhard Mey vor gut 25 Jahren.
Hauptpreisträgerin des diesjährigen Kleinkunstpreises ist Rosemie Warth aus Bad Waldsee. Die 50-Jährige mixt ein Äußeres als verklemmte Schwäbin, geboren mitten in der Kehrwoche und praktisch mit dem Putzlappen in der Hand, mit Selbstironie und immensem Bewegungstalent. Im rosa Plisseekleid geht es altbackener kaum, aber was alles hinter dem begriffsstutzigen ersten Eindruck steckt: Die Wandlungsfähigkeit von einer, die quasi selbst den Putzlappen putzt, weit über den schwäbischen Tellerrand des Spätzleverputzens hinaus. Man lacht Tränen darüber, wie Rosemie Warth ihr weiß umhäkeltes Alphorn über dem Publikum schwenkt und erklärt, dass sie schon als Kind bei „Jugend häkelt für Olympia“ mitmachte, sich dann über die anonymen Häkler befreite und jetzt Bildschirmschoner aus Faden für Silicon Valley produziert.
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