Ratiopharm: „Kuschlig“ war früher
Durch den Abbau von 100 Stellen wird mal wieder klar, dass die Pharmafirma von einem börsennotierten Weltkonzern geleitet wird. Teva setzt trotzig auf Investitionen
Es weht, seit der Übernahme durch den israelischen Konzern Teva, ein anderer Wind bei Ratiopharm: „Es ist nicht mehr so familiär und kuschlig“, beschreibt es Rainer Holland–Moritz, der Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE). Dass nun ein „Global Player“ den Hut auf habe, würden die Mitarbeiter immer öfter spüren. „Unter Merckle hätte es das nicht gegeben.“ Ein Satz den Holland-Moritz regelmäßig zu hören bekommt. Zuletzt, als bekannt wurde, dass die Teva-Tochter Ratiopharm 100 Stellen in Ulm und im Blaubeurer Ortsteil Weiler abbauen will (wir berichteten im überregionalen Teil). In früheren Zeiten, als Ratiopharm noch Adolf Merckle gehörte, habe die IGBCE kaum Kontakt zu Mitarbeitern gehabt. Schlichtweg, weil die Beschäftigen im Familienunternehmen offenbar keine Notwendigkeit gewerkschaftlicher Betätigung sahen. „Das hat sich geändert“, sagt Holland–Moritz. Derzeit gebe es Anfragen zu den Auflösungsverträgen, die mehrere bei Ratiopharm Beschäftigte nun unterschreiben sollen. Wie Holland–Moritz sagt, handle es sich um 100 Vollzeitstellen die gestrichen werden, woraus er schließt, dass letztendlich wahrscheinlich 120 bis 130 Köpfe von den Sparplänen betroffen seien.
Teva streicht Stellen, obwohl es dem Pharmakonzern eigentlich blendend geht: Der weltgrößte Generikahersteller steckte sich jüngst erst höhere Ziele. 2015 werde nun mit einem Nettoergebnis je Aktie zwischen 5,40 und 5,45 Dollar gerechnet. Bisher waren 5,15 bis 5,40 Dollar in Aussicht gestellt worden. Auch beim Umsatz hob der Konzern seine Prognose an.
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