Rotes Elend, grüne Zweifel
SPD und Grüne erwarten mit ihren Kandidaten im Café d‘Art das Ergebnis der Bundestagswahl. Als es da ist, reden die meisten jedoch über eine andere Partei.
Wenige Minuten vor dem großen Moment - doch im Nebenraum des Café d‘Art in Neu-Ulm, wo sich die örtliche SPD am Wahlabend versammelt hat, ist der Fernseher blau. „Vielleicht ist es besser so“, unken manche Genossen schon. Schon bevor die erste Hochrechnung kommt, ist die Stimmung gedrückt und auch der kurze Applaus, als der Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner das Zimmer betritt, klingt nicht optimistisch. Dann, immerhin funktioniert mittlerweile der Ton einwandfrei, 20 Prozent für die SPD. Entsetzen. Mehr als 13 Prozent für die AfD. Noch größeres Entsetzen.
Und Brunner redet laut los, während aus dem Fernseher die Stimme des AfD-Co-Vorsitzenden ertönt. „Ich will den Herrn Gauland gar nicht hören, darum bin ich froh, dass ich ihn nicht sehen muss.“ Ein bisschen Galgenhumor zur Lockerung der Stimmung, seine Genossen starren trotzdem fassungslos auf den Bildschirm. Dann aber schaltet der Direktkandidat, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ober er über die Liste erneut ins Parlament schafft, auf Angriff um. Das Ergebnis sei eine herbe Niederlage, die SPD habe nun den Auftrag, als stärkste Oppositionskraft der Regierung und der AfD die Stirn zu bieten. Brunner krisiert auch die Medien, die den „rechten Dumpfbacken“ und ihren Parolen zu viel Raum gegeben hätten. „Wir werden dafür kämpfen, dass Deutschland nicht das Land wird, dass sich diese Damen und Herren wünschen“, kündigt er mit Blick auf die neuen Parlamentskollegen vom rechten Rand an. An seine Parteifreunde appelliert er: „Drückt das Kreuz durch!“ Die meisten lassen trotzdem die Schultern hängen.
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