Schrei nach Schönheit
„Die Durstigen“ im Podium zeichnet ein düsteres Bild vom Erwachsenwerden. Ein verstörendes Stück, das nicht nur jugendlichen Besuchern einige Rätsel aufgibt
Irgendwann nach dem 16. Geburtstag beginnt der Verfall. Dann erlischt in jedem Menschen das Schöne, macht Routine und grauer Angepasstheit Platz. So beschreibt der frankokanadische Autor Wajdi Mouawad in „Die Durstigen“ den Prozess des Erwachsenwerdens, gegen den sich seine Protagonisten so sehr wehren – wenn sie den Kampf nicht schon längst verloren haben. Das Theater Ulm zeigt im Podium das 2006 uraufgeführte Drama in einer Inszenierung von Barbara Frazier mit Profidarstellern und Mitgliedern des Jungen Forums: ein kantiger, dunkler Brocken von einem Jugendstück über Leben, Liebe und Tod, der auch formal keine leichte Kost für junge wie erwachsene Zuschauer ist.
„Die Durstigen“ kreist um drei Figuren, deren komplizierte Verbindung zueinander sich erst spät entschlüsselt: das Mädchen Norwegen, das sich eines Tages in sein Zimmer einsperrt und niemanden sprechen will außer einen bestimmten Lehrer; der Gerichtsanthropologe Boon, der eines Tages einen ungewöhnlichen Fall zu lösen hat: Auf seinem Obduktionstisch liegt – eng umschlungen – ein junges Paar, das aus dem Fluss gefischt wurde; und der Schüler Silvain Murdoch, den die Aussicht auf ein Leben ohne Schönheit einfach nur wütend macht – und der jede Hoffnung verliert.
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