Sie ackern für Flüchtlinge
Verein „Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten“ unterstützt die Stadt Ulm mit einem „Workcamp“. Diese freut sich in Anbracht der Lage über Unterstützung
Wer ein real existierendes Beispiel internationaler Solidarität bestaunen will, sollte sich dieser Tage auf den Kuhberg begeben: Dreizehn junge Menschen aus fernen Ländern wie Südkorea, Japan, Mexiko, Kenia oder Marokko opfern Geld und Freizeit um Gutes zu tun. Seit Ende August werden die Außenanlagen der Flüchtlingsunterkunft in der Römerstraße hergerichtet, Pflaster verlegt und Pflanzbeete angelegt. Die jungen Frauen und Männer im Alter zwischen 19 und 29 Jahren sind Freiwillige des Verein „Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten“ (IBG), der von der Stadt Ulm das Okay für ein vierwöchiges Hilfsprojekt bekam.
An der Schaufel schwitzt etwa Taira Miyao, ein Informatikstudent aus der Nähe von Tokio. „Ich wollte etwas Sinnvolles machen“, antwortet der 20-Jährige auf die Frage, warum er in den Ferien auf eigene Kosten in die Ferne fliegt um zu schuften anstatt am Pool zu liegen. Und nicht zuletzt profitiere auch er: Durch Sprachkenntnisse und einen interessanten Aspekt in seinem Lebenslauf. Der Veranstalter des „Workcamps“ – wörtlich mit dem historisch belasteten Begriff Arbeitslager übersetzt – wurde vor 50 Jahren mit dem Ziel gegründet, durch internationale Jugendgemeinschaftsdienste einen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung zu leisten. In Ulm scheint dieses Ziel schon jetzt erreicht. „Das tut der Unterkunft unheimlich gut“, sagt Christian Bosch, der Leiter einer mit 360 Menschen voll belegten Flüchtlingsheimstatt. Denn viele Bewohner, denen in den Wochen und Monaten im „Wohnmodul“ – wie die Container genannt werden – die Decke auf den Kopf fällt, würden mit anpacken. Auch ein kleiner Garten in dem die Flüchtlinge ihr eigenes Gemüse ziehen können, soll angelegt werden. Die Stimmung in der Unterkunft scheint gut, die Bewohner honorieren die Bemühungen. „Eine Familie aus Nigeria hat uns bekocht“, sagt die Heidelberger Studentin Eilika Feltes, die zusammen mit dem Marokkaner Mohammed Tazrouti das Camp leitet. Und Kosovaren sorgen für Kaffee.
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