Solo für eine Braut am Neu-Ulmer Theater
In „Verliebt, verlobt, verschwunden“ spielt Claudia Riese am Theater Neu-Ulm eine Frau, die am Morgen ihrer Hochzeit sitzengelassen wird.
Die wichtigsten Nachrichten im Leben bestehen aus drei Worten. Auch die Nachricht, die Dagmar Löffler am Morgen der geplanten standesamtlichen Trauung findet. „Ich kann nicht“, steht da auf einem Blatt Papier. Die verhinderte Braut reagiert in Stefan Vögels Komödie „Verliebt, verlobt, verschwunden“ so wie die meisten Gedemütigten es tun würden: „Ich bring ihn um!“ Ihn, den tollen Johnny Mannharter, um dessentwillen sie – nach Scheidung und sieben Jahren allein – ihr Singleleben aufzugeben bereit war. Claudia Riese nutzt am Theater Neu-Ulm den Solo-Abend zu einer unterhaltsamen, kurzweiligen, überraschenden und keine Sekunde langweiligen Ein-Frau-Show, die tief in den weiblichen Beziehungsfrust über den Mann an sich blickt.
Die Verlassene im weißen Spitzenkleid tobt, sie schimpft, sie tut sich leid – und sieht doch auch, dass Frau an sich am zwischengeschlechtlichen Desaster nicht unschuldig ist. Wer erzieht denn den Mann zu dem Wesen, das dem alten VW Käfer so ähnlich ist? (Erklärung: Säuft, hat wenig Extras, aber erfüllt seinen Zweck – im menschlichen Fall den der Fortpflanzung.) Nun, die Mütter sind es, die in der Erziehung der Söhne das Elend für die nächste Generation unglücklicher Frauen züchten. Dagmar Löffler, geborene Lutz, weiß, wovon sie spricht. Sie hat selbst zwei Söhne groß gezogen, die aus erster Ehe mit dem Hubert aus Merklingen stammen. Hubert, das ist einer jener wehleidigen Männer, die meinen, die Geburtsschmerzen einer Frau nachzuerleben, wenn sie Schnupfen haben.
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