Stolpersteine als Denkanstoß im Vorübergehen
Was das Kunstprojekt uns über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte lehren kann. Ein Kommentar.
Sie wurden beraubt, vertrieben, eingesperrt und auf grausame Weise ermordet: Wer sich eingehend mit den Opfern der NS-Zeit und deren Schicksalen beschäftigt, stößt auf schreckliche Verbrechen, die damals millionenfach verübt wurden und die auch Jahrzehnte danach noch betroffen machen. Das müssen sie auch: Der Blutrausch jenes menschenverachtenden Regimes darf nicht in Vergessenheit geraten. Seine entsetzlichen Folgen erinnern daran, wie wichtig es ist, für Völkerverständigung, Frieden und Demokratie einzutreten. Das Projekt der sogenannten Stolpersteine von Künstler Gunter Demnig leistet dazu einen Beitrag. Die Messingtafeln laden dazu ein, sich mit einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu befassen – in dem sie die Biografien der Opfer andeuten, kurz aber eindringlich.
Je länger die Verbrechen zurückliegen, desto sinnvoller ist es, sie hin und wieder ins Gedächtnis zu rücken. Die meisten Menschen kennen diese Zeit nur noch auch aus Büchern, Filmen oder dem Unterricht. Und die Vorstellung von dem, was damals passierte, scheint heute gerade bei jüngeren Menschen unterschiedlich deutlich ausgeprägt. Doch es ist wichtig, von den entsetzlichen Ereignissen zu wissen: Mitgefühl kann wie ein Mahnmal sein, in diesem Fall gegen Fremdenhass, Diktatur und Krieg. Dieser Hoffnung entspringt das Projekt der Stolpersteine: Jeder der sich erinnert, muss verhindern wollen, dass es jemals wieder soweit kommt. Das ist das Ziel der Messingtafeln. Gewissermaßen als Geschichtsstunde im Miniaturformat, als Denkanstoß im Vorübergehen. (Jens Carsten)
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