Suppe, Braten und Familienterror
Die Theaterwerkstatt spielt das Volksstück „Schweig, Bub!“ über den Wahnsinn einer Konfirmationsfeier.
Dabei ist „Schweig, Bub!“ eigentlich eine Tragödie – eine Tragödie der Kommunikation. Konfirmand Fritz scheint die Situation gewohnt zu sein: Johann Haas-Jobelius gibt den Jungen mit eingezogenem Genick und großartig frustrierter Mimik, als sitze er regelmäßig bei solchen Verwandtschaftstreffen und wisse, dass er dabei schlicht ganztägig den Mund zu halten habe, auch wenn er beim Konfirmandenfest eigentlich die Hauptperson ist. Essen soll er, und seinen Konfirmationsspruch aufsagen; ansonsten ist der Junge nur die Zier am Familientisch, wo ungeniert Konflikte ausgetragen und angegeben wird, dass der Putz fast von den Wänden fällt – die doch ein Kreuz schmückt.
Sex und Krieg, das liebe Geld und die dreckigen Witze, deutsche Weltmachtfantasien und die Verdauung – und vor allem der sonst unterdrückte Hass auf den Ehepartner kommen zum Braten mit Spätzle und Soß’ auf den Tisch. Der Schnaps lockert die Zunge je länger desto mehr, und Onkel Willi (Gebhard Stiefele) hat sowieso Lust auf die kecke Hannelore (Birgit Hochmuth), deren Mann aber eine andere hat – wohingegegen Willis Frau Anna (Gabriela Bartl) von allen Männern die Nase gestrichen voll hat und am Ende ihren volltrunkenen Willi nach Hause schleppen muss.
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