Synagoge soll in zwei Jahren auf dem Weinhof stehen
Ulm Zum europaweit begangenen Tag der jüdischen Kultur informierte der Ulmer Rabbiner Shneur Trebnik in den gegenwärtig genutzten und viel zu engen Räumen der Ulmer jüdischen Gemeinde über den aktuellen Stand des Synagogen-Neubaus auf dem Weinhof. Dabei stellte ein interessiertes Publikum auch Fragen zur Finanzierung und Nutzung des Synagogengebäudes, das bis etwa September 2012 auf dem Weinhof entstehen soll.
Mit einer Liste von 89 Namen großenteils religionsfern aufgewachsener russischer Juden begann Shneur Trebnik seine Arbeit, als er vor zehn Jahren mit Frau und Tochter nach Ulm kam - eine sehr erfolgreiche Arbeit, denn inzwischen zählt die jüdische Gemeinde Ulms beinahe 500 Mitglieder und ist damit von ihrem Stand vor 1933 gar nicht mehr so weit entfernt. Viele dieser Gemeindemitglieder sind Juden aus der ehemaligen Sowjetunion und aus anderen Ländern, aber auch israelische Studierende an der Universität Ulm sind darunter. Ein Problem für Trebnik stellt es dar, dass in der Stadt häufig jüdische Geschäftsleute für wenige Tage zu Gast sind, für die kein koscherer Laden existiert, sodass sie Schwierigkeiten haben, sich zu versorgen.
Als Traum habe er es empfunden, als Gemeinderat Martin Rivoir einen Vorstoß für eine neue Synagoge auf dem Weinhof (statt wie angedacht in der Nähe der derzeitigen Räume der Israelischen Gemeinde an der Neutorstraße) machte - doch diesen Vorstoß zu realisieren war der Gemeinderat bereit: Mit Beschluss vom 5. Mai 2009 wurde der jüdischen Gemeinde ein Baugelände auf dem Weinhof zur Verfügung gestellt, dessen exakte Lage Trebnik damals auch noch nicht bekannt war. Wegen der erwarteten Reste mittelalterlicher oder noch früherer Bebauung auf dem Weinhof wurde das Landesdenkmalamt sofort aktiv. Es soll mit den Grabungen bis Mitte November fertig sein, so Trebnik. Weil im Dezember der Bauplan für die Synagoge eingereicht werden soll, werden derzeit notwendige Änderungen am Entwurf der Kölner Architektin Susanne Gross vorgenommen: Um die Gebetsrichtung der Synagoge nach Jerusalem - zum Tempelberg hin - zu erreichen, ist eine Südost-Ausrichtung nötig. Die Farbgebung des Gebäudes sei noch offen, so Trebnik, die Entscheidung für ein großes Eckfenster mit Davidssternen in dem etwa hundert Quadratmeter großen Betraum ist aber bereits gefallen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.