Täter wollte mit Messer "töten" und muss nun in Psychiatrie
Ein 23-Jähriger griff nachts Passanten in der Fußgängerzone an. Er "wollte töten", wie er zum Notarzt sagte. Jetzt muss er in die Psychiatrie.
Für drei Jahre wird ein 23-jähriger Ulmer in die geschlossene Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses eingewiesen. Das hat das Schwurgericht Ulm nach zweitägiger Verhandlung angeordnet. Angeklagt war der Mann wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Allerdings hatte die Staatsanwaltschaft bereits bei Prozessbeginn in der Anklageerhebung betont, dass der Mann aufgrund einer Persönlichkeitsstörung nicht schuldfähig sei, aber eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle, sodass er in eine Klinik eingewiesen und behandelt werden müsse.
Mann war als schwarzes Schaf der Familie bekannt
Das Problem Nummer eins seit frühester Jugend war die Alkoholabhängigkeit des Mannes, der nach mehrfachem schulischen Versagen zum schwarzen Schaf der Familie wurde. Am Tag der Tat im August vorigen Jahres hatte er sich den ganzen Tag, wie er sagte, „voll laufen lassen“ und trieb sich in diesem Zustand am Abend in der Ulmer Innenstadt bis weit in die Nacht herum. Nur verschwommen konnte er sich daran erinnern, was dann in der Morgendämmerung in der Hirschstraße geschah, wo er sich volltrunken auf einer kleinen Brüstung niedergelassen hatte. Umso genauer wusste dies hingegen noch ein junger Mann, der sich damals mit seinen zwei Kumpels nach einem Discobesuch in der Hirschstraße auf dem Heimweg befand.
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