Theaterei will die Ehre der Maria Callas retten
Wolfgang Schukraft zeigt in seinem neuen Stück die Sängerin nicht nur als kaputte Diva
Ein Stück über Maria Callas zu schreiben haben viele versucht. Sich der Diva wirklich zu nähern, gelang nur wenigen – zu geheimnisumwittert scheint die große Sängerin immer noch, zu undurchdringlich ihr Mythos. Für Wolfgang Schukraft, Leiter der Theaterei Herrlingen und Autor für die Bühne seit mehr als 30 Jahren, eine willkommene Herausforderung. Er hatte vor einiger Zeit das Stück „Meisterklasse“ über die Sängerin gesehen – und war entsetzt. „Meine lange Beschäftigung mit Maria Callas hat bestätigt, dass das Leben die aufregendsten Geschichten schreibt, und bei ihr kann man hinzufügen: es schreibt auch die dramatischsten Geschichten.“ Das Leben der „Göttlichen“ habe von unglaublichem Ruhm bis zur größten Verzweiflung gereicht. Schukraft: „‚Meisterklasse‘ stieß mich ab, es nähert sich den realen Figuren zu wenig an und ist höchst spekulativ. Maria Callas wird eine Abtreibung untergeschoben!“
Heute, Donnerstag, 20 Uhr, wird „Maria und die Callas“ (Regie: Franz Garlik, Bühne: Jörg Stroh) in der Theaterei Herrlingen uraufgeführt. Diese hatte über die Jahre immer wieder Schwerpunkte im Bereich Musik – ob es nun die eindrückliche Umsetzung des Romans „Mara“ über ein legendäres Cello war, oder, im vergangenen Jahr, das Stück über die schlechteste Sängerin aller Zeiten, Florence Foster Jenkins. Nun aber die beste Sängerin aller Zeiten – wie viele meinen. Das Interesse für die Musik hat bei Schukraft wiederum mit der Bühne zu tun: „Nichts geht über das Live-Erlebnis von Musik. Das hat mich früh geprägt.“ Auch im neuen Stück wird es viel Livemusik geben, wenn die Callas auf eine Reise durch ihr Leben geschickt wird, in einem Zustand zwischen Träumen und Wachen.
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