Tolu droht lange Haft: Gabriel will Druck auf Türkei hochhalten
Sigmar Gabriel kündigt bei einem Wahlkampftermin in Ulm an, den Druck auf die Türkei wegen der inhaftierten Journalistin Mesale Tolu hochzuhalten. Er setzt auch auf Diplomatie.
Bei einem Wahlkampfauftritt im Kornhaus in Ulm hat sich Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) auch zum Fall Mesale Tolu geäußert. Die Journalistin aus Neu-Ulm sitzt in der Türkei seit 100 Tagen in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung wegen Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung droht ihr eine langjährige Haftstrafe. „Wir halten den wirtschaftlichen Druck aufrecht“, sagte Gabriel am Rande der Veranstaltung.
So habe die Bundesregierung Reisewarnungen ausgesprochen und Unternehmen vor Investitionen in die Türkei gewarnt. Mit den Anwälten Tolus stehe man in Kontakt. Außerdem habe man endlich konsularische Unterstützung erreicht. Eine deutlich härtere Gangart im Umgang mit der Türkei oder gar ein Abbruch der Gespräche kommt für den Außenminister derzeit aber nicht infrage. „Das hilft Frau Tolu überhaupt nicht“, sagte Gabriel. Es bestehe die Gefahr, dass die Journalistin andernfalls sogar noch länger im Gefängnis sitzen müsse.
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