Ulmer Druckerei legt Koran-Großauftrag auf Eis
Firma verweist auf Unbedenklichkeitserklärung des Verfassungsschutzes. Auch in der Region sind Salafisten aktiv
Ulm/Neu-Ulm 25 Millionen Exemplare des Korans will eine Gruppe radikal-islamischer Salafisten in Deutschland verteilen. Politik und Verfassungsschutz sind höchst besorgt. Die Rede ist von „offensiver Missionierungsarbeit dieser islamistischen Strömung“ und einer „Werbestrategie von Radikalen“. Die Diskussion schlägt hohe Wellen – auch an der Donau. Denn die Ulmer Großdruckerei Ebner und Spiegel hat seit vergangenem Oktober bereits rund 300000 Koran-Exemplare an die Gruppe um den Kölner Geschäftsmann und Prediger Ibrahim Abou-Nagie geliefert. Dies bestätigte ein Sprecher des in der Ulmer Eberhard-Finckh-Straße ansässigen Unternehmens gestern gegenüber unserer Zeitung.
Bei den Büchern handle es sich um unkommentierte Koran-Ausgaben in deutscher Sprache, betont der Sprecher, Hinweise auf die als radikal-islamistisch geltenden Auftraggeber seien nicht enthalten. „Bevor wir den Auftrag angenommen haben, ließen wir uns vom Verfassungsschutz bestätigen, dass die Bücher unbedenklich sind“, so der Firmensprecher weiter. Momentan bestehe ein weiterer Auftrag der Gruppe, die Menge der bestellten Koran-Exemplare liege allerdings „deutlich unter den bereits bestellten 300000“. Doch nun werde geprüft, ob der Auftrag auch ausgeführt werde. Für den neuen Auftrag sei auch noch kein Geld geflossen. Sein Unternehmen, so der Sprecher, sei „Dienstleister für die Buchproduktion“, der mit rund 500 Mitarbeitern mehr als 70 Millionen Bücher im Jahr herstelle. Neben populären Krimis von Autoren wie Nele Neuhaus oder dem Dänen Jussi Adler-Olsen druckt Ebner und Spiegel nach eigenen Angaben auch zahlreiche Exemplare des wohl erfolgreichsten Buchs aller Zeiten – der Bibel.
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