Versöhnung vertagt
Bei „Nathan der Weise“ im Alten Theater bleiben die Figuren am Ende ratlos zurück
Man möchte diese Fragen denen zurufen, die im sächsischen Clausnitz einen Bus mit Flüchtlingen mit dem Satz „Wir sind das Volk“ niederbrüllten: „Was heißt denn Volk? Sind Christ und Jude eher Christ und Jude als Mensch?“ Es sind Worte der Hauptfigur in Gotthold Ephraim Lessing 1783 uraufgeführten Drama „Nathan der Weise“ – und nicht die einzigen, die aus dem Text in die Gegenwart hinüberhallen. Gestern hatte nun das Stück im Alten Theater Premiere, in einer Inszenierung von Sven Wisser für das „Theater an der Donau“.
„Nathan der Weise“ steht nicht zufällig auf dem Spielplan der kleinen Bühne: Lessings aufklärerisches Drama, das im 12. Jahrhundert in Jerusalem spielt, ist fester Stoff im Unterricht, die berühmte Ringparabel, die Nathan dem Sultan Saladin vorträgt, praktisch jedem Abiturienten geläufig. Doch anders als manch anderes Stück des 18. und 19. Jahrhunderts ist „Nathan“ noch immer aktuell, geht es doch um das Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens, um Toleranz – und um die Menschlichkeit an sich.
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