Veteranen lösen in Grafertshofen ihren Verein auf
Warum er nichtfortzuführen war
Seit Kurzem ist es offiziell: Der Kameraden- und Soldatenverein Grafertshofen existiert nicht mehr. Anton Glatzmaier, seit 25 Jahren Vorsitzender, ließ den traditionsreichen Verein auflösen – nach knapp 70 Jahren Vereinsgeschichte. Gleich mehrere Gründe führten dazu: „Das hat sich finanziell und personell einfach nicht mehr gelohnt.“ Von den einst 70 Mitgliedern sei gerade noch ein Viertel aktiv gewesen. Dazu kamen die geringen Einnahmen und der schlechte Gesundheitszustand einiger Mitglieder. Diese beiden Faktoren hätten es schließlich nicht mehr erlaubt, ein aktives Vereinsleben zu führen.
Dabei konnten die Mitglieder des Vereins, gegründet 1956, durchaus auf einige Höhepunkte zurückblicken. „Wir haben das Maibaumstellen und das Dorffest in Grafertshofen initiiert. Davor gab es das nicht“, erinnert sich Glatzmaier, der seit den 1980er-Jahren im Verein aktiv ist. Bis zuletzt hätten die Mitglieder bei diesen zwei Aktionen fleißig mitgeholfen, auch wenn die Tatkraft durch das Alter stetig abgenommen hatte. „Dankenswerterweise haben uns die anderen Vereine aber immer unseren Teil vom Reingewinn abgegeben.“ So konnten bis zuletzt Vorträge und Seniorentreffen organisiert werden, von denen nicht nur die Mitglieder des Vereins, sondern auch die Gemeinde profitierte. „Wir hatten interessante Vorträge, als der Euro eingeführt wurde, oder was die Religion für den Menschen bedeutet“, sagt Glatzmaier. Das Ziel sei dabei gewesen, die Gefallenen in Ehren zu halten und die Kameradschaft und den Kontakt zwischen Veteranen und ihren Angehörigen zu pflegen. „Erst dieses Jahr haben wir die letzten beiden Vereinsmitglieder zu Grabe getragen, die noch im Zweiten Weltkrieg mitgekämpft haben“, so Glatzmaier. Die seien im Alter von 17 oder 18 Jahren in den Verein eingetreten und mit über 90 Jahren schließlich gestorben.
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