Von der Allgegenwart des Unheils
Der Architekt Josef Sigalov schafft Werke von meisterlicher Präzision. Dabei bewegt er sich in verschiedenen Traditionen
Ulm Als prämierter Architekt ist Josef Sigalov zwei Jahre lang um die Welt gereist, seine Bilder hängen in europäischen und amerikanischen Galerien und Privatsammlungen – er könnte eigentlich mit stolzgeschwellter Brust durch Ulm laufen. Aber Sigalov ist ein Ausbund an Bescheidenheit, versteckt sich am liebsten hinter seinen Bildern und Zeichnungen, die von meisterlicher Präzision zeugen und der Fantasie freien Raum lassen.
Im Kunstcafé „Si“ in Ulm hat der gebürtige Ukrainer unlängst ausgestellt und die Besucher staunten, welche Vielfalt ihnen da geboten wurde: Auf einer schwarzen Tuschezeichnung ist da der österreichische Maler Friedensreich Hundertwasser mit Kapitänsmütze übergroß porträtiert, wie er in einem haushohen Schuh steht, mitten in irgendeiner Stadtmetropole mit gespenstisch kleinen Menschen. Gerne kommentiert Sigalov solche zeichnerischen Fantasien: „Hundertwasser – in der Architektur nur Natürlichkeit zu suchen – als eine Nachahmung der Natur?“ In solchen Werken versucht der Künstler auszudrücken, was er in der Architektur nicht verwirklichen darf. „In unserer ständig sich verändernden Welt will man einen Augenblick festhalten können, um Schönheit und Poesie sowie Widersprüche und Probleme dieser Gegenwart zu begreifen. Meine ästhetische Position gibt mir die Möglichkeit, mich frei in verschiedenen Traditionen zu bewegen“, schreibt er in einem Vorwort seines Bilderkatalogs. Auf einen solchen Spagat muss sich der Betrachter einlassen, wenn er im Atelier von Sigalov auf dem Kreuz in der Ulmer Innenstadt kubistische Musikerporträts, einen Männerkopf wie von Rembrandt gemalt und immer wieder Impressionen von Innenstädten in aller Welt betrachtet.
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