Warum eine 20-Jährige Dorfhelferin werden will
Susanna Haugg aus Weiler macht eine Ausbildung in diesem seltenen Beruf. Wenn sie davon erzählt, stutzen viele. Warum die junge Frau gerade dieser Job reizt.
Um vier Uhr morgens klingelt der Wecker und reißt Susanna Haugg etwas unsanft aus dem Schlaf. Sie steht auf, zieht sich an und schlüpft in ihre Gummistiefel. Eine Stunde später beginnt für die 20-Jährige der Einsatz im Stall. Als Dorfhelferin unterstützt sie landwirtschaftliche Betriebe, wenn die Bäuerin krank ist und somit als Arbeitskraft ausfällt.
Vor Kurzem war sie im Bayerischen Wald auf einem Hof und versorgte jeden Morgen und jeden Abend 53 Milchkühe mit Mais, Silo, Kraftfutter und Bruch, während der Bauer sich ums Melken gekümmert hat. Mit Schaufel und Schubkarre brachte sie den Tieren ihr Futter und pflegte danach noch die 15 Kälber. „Ich hatte noch nie Rückenprobleme“, sagt Haugg. Mit einem leichten Lachen fügt sie hinzu: „Aber da hab ich mein Kreuz schon gespürt.“ Vor harter Arbeit darf eine Dorfhelferin nicht zurückschrecken. Im Juli wird Haugg ihre Ausbildung voraussichtlich beenden.
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