Weckerleuchten im Einsteinsaal
Konstantin Wecker startet die Ulmer Serie der Altmeisterbarden
Ulm Er breitet die Arme über dem Kopf aus – sein „Willy“-Lied von 1977, die ewige Zwiesprache mit dem Erschlagenen, mündet im Sirtaki-Tanz mit Publikum. Solidarität zum griechischen Volk zur Kapitalismuskritik ist noch immer nicht das Ende der Fahnenstange von Konstantin Wecker, der mit CO-Pianist noch ein glühendes Rumbafeuer entfacht und sich mit dem Liebeslied „Buena Notte“ von seinem Ulmer Publikum so langsam loslöst.
„Wut und Zärtlichkeit“, das jüngste Album der Münchner Liedermacherlegende, überzieht in der Kombination seiner künstlerischen Stimmungsbilder der letzten vier Jahrzehnte die Seelenlandschaft im Einsteinsaal mit einem „Weckerleuchten“ voller Zorn und Sehnsucht. Die 600 Zuhörer im CCU beantworten den gewaltigen Schlussspurt des 64-Jährigen im Zentrum seiner geschliffenen Generationenband mit stehenden Ovationen. Heißere Stimme in den Anekdoten, ungebrochen helles Timbre in den Songs. Diese Musik braucht keine Visuals, keine flimmernden Projektionen. Nur ein paar Spots und einmal knatterbuntes Wetterleuchten: ein Abend voller Hymnen und Brechungen, voller Lebenslust und Melancholie, gespickt mit Aufruhr und Wohlklang. Mittendrin ist Konstantin Wecker mit Stoppelbart und dunklem Habitus der Verfechter des Hier und Jetzt, der Vergangenheit und Zukunft im Augenblick bündelt. Der „Radikalpazifist“ erinnert an seinen Neu-Ulmer Beitrag von 1982, als „Künstler für den Frieden“ zur Menschenkette beim Wiley gegen die amerikanischen Pershingraketen protestierten.
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