Gegner ziehen die Köpfe ein
Gegen Berlin hat Ulm Geschichte geschrieben. Am Rekordabend macht auch der Trainer bei einem Ritual mit, das ansonsten Spielern und Fans vorbehalten ist
Wenn die neue Bestmarke im deutschen Basketball so lange hält wie die alte, dann sind Per Günther, Raymar Morgan und ihre Teamkollegen als Rentner noch Inhaber des Rekords. Vor 47 Jahren hat Leverkusen mal 25 Bundesligaspiele nacheinander gewonnen, am Samstag verbesserte Ratiopharm Ulm diese Marke mit dem 82:76 gegen Alba Berlin auf 26 Siege am Stück. Es war also irgendwie doch ein ganz besonderer Abend, an dem Thorsten Leibenath ausnahmsweise mit seinen Spielern beim Humba-Ritual vor den Fans in der Orange Zone tanzte. Aber der Trainer sagte nach dem Rekord genau das, was er auch vorher schon gesagt hatte: „Der Rekord ist eine schöne Randnotiz. Er veranlasst uns in keinster Weise dazu, jetzt einen Gang runterzuschalten.“
Der achtfache deutsche Meister und neunfache Pokalsieger war am Ulmer Rekordabend ein würdiger Gegner. Spiele gegen Alba Berlin machen selten Spaß, sie sind immer intensiv und oft tun sie weh. Aufseiten des ungeschlagenen Tabellenführers der Bundesliga mussten am Samstag Günther, Morgan und Da‘Sean Butler mächtig einstecken, Karsten Tadda zog sich sogar eine blutende Platzwunde über dem Auge zu. Kein Grund natürlich für den Malocher in der Mannschaft, den Arbeitstag vorzeitig zu beenden. Tadda hielt durch, ackerte wie immer verbissen in der Verteidigung und stellte gegen Alba mit elf Punkten ohne Fehlwurf in der Offensive einen persönlichen Saisonrekord auf. Von seinem Trainer gab es dafür ein Sonderlob: „Karsten hat mit einer Riesenportion Herz gespielt und ist für uns unabhängig von seinen Punkten ein herausragender Spieler.
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