Heißes Pflaster, schwerer Kampf
Nikki Adler will in Tschetschenien die erste Vierfach-Weltmeisterin werden
In der öffentlichen Wahrnehmung in Westschwaben muss Nicki Adler mit Platz zwei hinter Rola El-Halabi vorlieb nehmen. Was natürlich an der bewegenden Geschichte ihrer Stallgefährtin liegt und auch daran, dass die im Neu-Ulmer Mekong-Gym trainierende Supermittelgewichtlerin eigentlich aus Augsburg kommt. Tatsächlich aber ist Nikki Adler aus dreifache Weltmeisterin die erfolgreichste deutsche Boxerin und den Gürtel Nummer vier des renommierten Verbands WBC will sie sich am kommenden Samstag in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny gegen die Lettin Zane Brige holen. Das hat vor ihr keine Faustkämpferin geschafft und damit würde sie die Ungarin Zita Zatyko als Nummer eins der Weltrangliste ablösen.
Die Vorbereitung war extrem hart und lange. Da mehrere eigentlich geplante Kämpfe geplatzt sind, hat Nikki Adler seit August meist drei Mal täglich trainiert und mehr als 100 Sparringskämpfe absolviert. Die aktuelle Dreifach-Weltmeisterin rechnet auch am Samstag mit einem harten Duell über zehn Runden, obwohl sie die Lettin im Mai dieses Jahres im russischen Wolgodonsk schon einmal geschlagen hat. „Sie ist ungemein stark, aber ich kenne jetzt auch ihre Stärken und Schwächen“, sagt Nikki Adler. Auch ihr Trainer Thomy Wiedemann geht von einer ganz schweren Aufgabe aus: „Zane ist eine sehr gefährliche Boxerin, die bis zu letzten Minute alles gibt und die sehr hart schlagen kann, der Kontrahentin wenig Raum lässt und sehr viel Druck macht.“ Athletiktrainer Bernd Fernengel prophezeit dagegen ein vorzeitiges Kampfende in der siebten oder achten Runde.
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