Ulm macht die Meister und die Sportpolitik
Der Mann mit Prothese gewinnt den Weitsprung, Reus stellt einen Rekord auf und andere liefen wie durch einen Wasserfall
Die sportlichen und sportpolitischen Schlagzeilen wurden schon am Samstag geschrieben. Da war der deutsche Rekord von Julian Reus im Zwischenlauf über 100 Meter. Der Sprinter von TV Wattenscheid kam nach 10,05 Sekunden ins Ziel und verbesserte damit die 29 Jahre alte Bestmarke von Frank Emmelmann um ein Hundertstel. Im Finale liefen Reus und Lucas Jakubczyk sogar 10,01 Sekunden, aber diese Zeit findet wegen des zu starken Rückenwinds von 2,2 Metern pro Sekunde keinen Eingang in die Rekordlisten. Da war der Sieg des behinderten Weitspringers Markus Rehm mit paralympischem Weltrekord von 8,24 Metern und die daraus resultierende Diskussion um eine mögliche Teilnahme des Prothesenträgers an der Europameisterschaft in Zürich. Da waren aber auch bemerkenswerte Leistungen, die fast untergingen in den Stapeln von Papier, die bei einer deutschen Meisterschaft im Pressezelt ausgedruckt werden. Etwa die deutsche Jahresbestleitung der Sindelfinger Hürdensprinterin Nadine Hildebrand von 12,71 Sekunden. Und natürlich waren da auch die vielen Geschichten und Geschichtchen, die nur so eine Mammutveranstaltung schreibt.
Sabrina Mockenhaupt hatte schon vor der Meisterschaft in Ulm 38 deutsche Titel gewonnen, zwölf davon über 5000 Meter und das Rennen im Donaustadion geriet zu einer weiteren One-Mocki-Show. Ein paar Runden lief die deutsche Grande Dame der Langstrecke locker mit dem Feld. Nach 2000 Metern ein Blick auf den Pulsmesser, der eine mäßige Herzfrequenz von 161 anzeigte. „Da habe ich mir gedacht: Gib Gas, Mocki“, berichtete die nur 1,55 Meter große und 46 Kilo leichte Läuferin aus Siegen hinterher mit westfälischem Zungenschlag. Die 33 Jahre alte Sportsoldatin im Rang eines Oberfeldwebels legte den Turbo ein und sofort mehrere Meter zwischen sich und die anderen Läuferinnen. Sieben von ihnen überrundete Mockenhaupt im weiteren Rennverlauf und ins Ziel kam sie in 15:49,63 Minuten. Mehr als eine halbe Sekunde vor allen anderen und der Pulsmesser zeigte 190 Schläge pro Minute an.
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