Der Kapitän steht bereit
Per Günther geht vor dem Doppelpack in Norddeutschland davon aus, dass er bald wieder seine alte Form hat. Der Trainer dementiert Gerüchte um einen Rubit-Wechsel
Es dauert noch ein wenig, bis der Stress für die Basketballer von Ratiopharm Ulm wirklich nachlässt. Aus dem Eurocup und dem deutschen Pokal sind sie zwar ausgeschieden, aber nun stehen am Sonntag (15.30 Uhr) in Braunschweig und am Dienstag (19 Uhr) in Bremerhaven zwei Pflichtaufgaben in der Bundesliga auf dem Programm. Zwei Spiele also innerhalb von drei Tagen und insgesamt 1500 Kilometer im Bus. Erst vom kommenden Mittwoch bis zum Sonntag schickt Trainer Thorsten Leibenath seine Spieler erstmals überhaupt in dieser Saison in einen kurzen Urlaub. Die Profis nutzen die freie Zeit für Abstecher ins Allgäu, nach Spanien oder sogar nach Hause in die USA – nur nach Berlin wird am nächsten Wochenende kein Ulmer Spieler und kein Mitglied des Trainerstabs reisen. Es wäre eben wenig spaßig, als Zuschauer mitzuerleben, wie Bamberg, Berlin, Ludwigsburg und die Bayern in der Mercedes-Benz-Arena um den deutschen Pokal spielen. Aus diesem Wettbewerb haben sich die Ulmer bekanntlich mit der Niederlage in der Qualifikation gegen Ludwigsburg verabschiedet.
Die Misserfolge im Pokal und im internationalen Wettbewerb haben sicher auch mit den Verletzungsproblemen zu tun. Tim Ohlbrecht ist seit Weihnachten raus, am vergangenen Mittwoch haben gegen die litauische Mannschaft Panevezys Taylor Braun und Joschka Ferner gefehlt, Per Günther wurde in der Zwischenrunde des Eurocups gar nicht eingesetzt. Rein körperlich ist der Kapitän zwar nach seiner Verletzung nach eigener Einschätzung beinahe wieder bei 100 Prozent. Aber Günther differenziert: „Der Ball muss wieder dein Freund sein, du musst dich in den Bewegungen gut fühlen, du musst wieder die Lücken sehen und wissen, wann du attackierst. Da fehlt mir einfach noch ein bisschen was.“ Seine optimistische Prognose: „Aber da werde ich jetzt auch schnell wieder hinkommen. Ich bin guter Dinge.“
Spiele wie die in Braunschweig am Sonntag und in Bremerhaven am Dienstag dürften Günther dabei helfen, auch wenn sich sein Trainer noch nicht auf den Einsatz des Kapitäns festlegen will. Günther selbst geht offensichtlich davon aus und gibt vor dem Doppelpack in Norddeutschland ein ebenso selbstbewusstes wie für einen ungeschlagenen Tabellenführer selbstverständliches Ziel aus: „Wir haben den Anspruch. da hochzufahren und auch beide Spiele zu gewinnen.“ Der Teamkollege Chris Babb warnt allerdings: „Für uns gibt es keine leichten Spiele. Als Tabellenführer haben wir die Zielscheibe auf dem Rücken. Jeder will uns treffen.“
Für leichte Irritationen in der Ulmer Anhängerschaft haben dieser Tage Meldungen gesorgt, wonach der italienische Erstligist Pallacanestro Reggiana Interesse an Augustine Rubit hat. Thorsten Leibenath bestätigt, dass es immer wieder Anfragen anderer Vereine gibt, die mitten in der Saison Ulmer Spieler verpflichten wollen. Der Ulmer Trainer sagt aber auch: „Diese Naivität erstaunt mich.“ Und er stellt klar: „Alle unsere Spieler haben gültige Verträge und wir werden sicher keinen auflösen.“
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