Die Arena feiert den Finalisten
Die Ulmer machen es am Ende spannend, aber sie ziehen in die Endspielserie gegen Bamberg ein. Sehr hilfreich war ein taktischer Kniff von der Freiwurflinie
Um 21.30 Uhr waren die Toten Hosen dran. „An Tagen wie diesen“ schallte es durch die zum 100. Mal ausverkaufte Ratiopharm-Arena und 6200 Besucher abzüglich einer Hand voll Frankfurter Fans sangen den Gassenhauer aus vollen Kehlen mit. Mit einem 73:72-Sieg in einem am Ende dramatischen Spiel gegen die Skyliners zogen die Basketballer von Ratiopharm Ulm zum zweiten Mal nach 2012 in die Endspielserie um die deutsche Meisterschaft gegen Bamberg ein.
Dabei sah es drei Viertel lang ganz danach aus, als würden die Ulmer den Sack im vierten Halbfinalspiel souverän zumachen. Die Mannschaft präsentierte sich bestens erholt von der 54:85-Klatsche in der Fraport-Arena am Samstag und nahm dem Tabellendritten der Hauptrunde mit cleverer Verteidigungsarbeit dessen Stärken. Die langen Frankfurter Danilo Barthel und Johannes Voigtmann waren komplett abgemeldet, Jordan Theodore versuchte es zunächst immer wieder und fast immer ohne Erfolg auf eigene Faust. Seinen ersten Korb erzielte der Spielmacher der Skyliners erst kurz vor der großen Pause nach zuvor fünf Fehlwürfen.
Bei Halbzeit führten die Ulmer dank eines 18:9-Laufs im zweiten Viertel bereits mit 33:22 und im dritten Viertel setzten sie sich auch dank der acht Punkte von Pierria Henry in diesem Spielabschnitt noch weiter ab. Mit einem Dreier besorgte Henry in der 27. Minute das 51:31 und damit die höchste Ulmer Führung in diesem Spiel. Als Per Günther anderthalb Minuten vor dem Ende mit einem wilden Wurf ins Gesicht von Theodore auf 71:59 gestellt hatte, schien der Finaleinzug endgültig in trockenen Tüchern zu sein.
Aber die Skyliners pirschten sich wieder heran und als Quantez Robertson von draußen zum 73:70 verkürzt hatte, da standen immer noch 37 Sekunden auf der Uhr. Gut zwei waren es noch, als Chris Babb beim Stand von 73:72 an die Linie ging. Der Amerikaner verwandelte den ersten Wurf, setzte den zweiten absichtlich ans Brett und während die Spieler beider Mannschaften noch um den Rebound kämpften, tickte die Uhr fast vollends runter. Ein taktischer Kniff, der möglicherweise mit Kapitän Per Günther, nicht aber mit Thorsten Leibenath abgesprochen war. Der Ulmer Trainer war natürlich trotzdem völlig damit einverstanden: „Das war eine gute Entscheidung, die uns den Sieg beschert hat.“
Das erste Ulmer Heimspiel gegen Bamberg beginnt am Mittwoch, 8. Juni um 20.30 Uhr.
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