Höhere Aufgaben locken die Ulmer
Im italienischen Bormio warten jetzt zwei starke Gegner auf das Team von Thorsten Leibenath. Wie der Trainer die Neuen sieht.
Von Stefan Kümmritz
Die ersten zwei Vorbereitungsspiele haben die Bundesliga-Basketballer von Ratiopharm Ulm hinter sich, nun stehen ihnen zwei weitere bevor. Im norditalienischen, als Wintersportort bekannten Bormio trifft das Team von Trainer Thorsten Leibenath am Samstag auf Euroleague-Teilnehmer Olimpia Mailand und am Montag an gleicher Stelle auf Galatasaray Istanbul.
Der hauchdünnen Niederlage im ersten Test gegen Bayreuth folgte ein sicherer Sieg in Tübingen. Weitere Trainingseinheiten standen diese Woche auf dem Programm, dazu gab es am Mittwochnachmittag auf Einladung der Ulm/Neu-Ulm Touristik für das Ulmer Team um Geburtstagskind Tim Ohlbrecht – er wurde 29 – eine von Gabriela Förster geleitete Stadtführung. „Es ist uns ein großes Anliegen, den vielen neuen Jungs im Team die neue schöne Heimat zu zeigen“, sagt Sportchef Thomas Stoll.
Heute nun fährt die Mannschaft nach Norditalien in die Berge. Im 1225 Meter hoch gelegenen Bormio gibt es zwei Härtetests. Thorsten Leibenath freut sich auf diese: „Wir wollen uns nicht die Chance entgehen lassen, gegen zwei starke Teams zu spielen. Die sind alleine schon von ihren Etats her deutlich stärker als Bayreuth und Tübingen. Natürlich muss man abwarten, in welcher Besetzung sie auflaufen.“ Leibenath spielt damit darauf an, dass der eine oder andere gute Spieler fehlen dürfte, weil er für sein Heimatland bei der gestern begonnenen Europameisterschaft antritt.
Mit den Auftritten in den ersten Spielen war der Ulmer Trainer einverstanden: „Die Leistung war dem Zeitpunkt angemessen. Wir waren erst eine Woche im Training, unsere Gegner schon länger. Phasenweise haben wir schon gut gespielt.“ Die Neuzugänge haben bei Leibenath, wie er betont, alle „einen guten Eindruck“ hinterlassen. Er sagt aber auch, dass sie noch ein wenig Zeit brauchen. Das Eingewöhnen in die neue Umgebung, ins neue Team und andere Lebensumstände geht nicht von heute auf morgen.
Dass die Ulmer ihr Team wieder gehörig umkrempeln mussten und nun insgesamt sechs neue Spieler zu integrieren sind, ist für Thorsten Leibenath kein Problem. Eher im Gegenteil. „Wir haben als Verein alles richtig gemacht, wenn Spieler nun in höheren Regionen mitmischen. Wir haben Spieler ins Ausland, nach Bamberg oder München gebracht. Wir sind ein Ausbildungsverein.“ Dass dabei eigene Ziele womöglich auf der Strecke bleiben, zum Beispiel der Gewinn eines Titels, nimmt Leibenath billigend in Kauf: „Was einen Titel anbetrifft, mache ich mich nicht verrückt. Seit ich hier bin, gab es noch kein verschenktes Jahr. Wir haben unsere Fans gut unterhalten und guten Sport geboten.“
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