Mit Schmerzen in die Serie
Vor den Viertelfinalspielen gegen Bonn sind drei Spieler angeschlagen. Aber Trainer Thorsten Leibenath sieht den Gegner aus einem anderen Grund in der Favoritenrolle
Man kann eine Saison aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Fakt ist vor Beginn der Play-offs in der Basketball-Bundesliga, dass Ratiopharm Ulm als einziger der Viertelfinal-Teilnehmer ein negatives Korbverhältnis hat. Fakt ist aber auch, dass die Ulmer als Fünfter der Hauptrunde trotzdem einen Platz besser abgeschnitten haben als in der vorherigen Spielzeit und deswegen sagt Trainer Thorsten Leibenath: „Das ist ein toller Erfolg in einer Liga, die insgesamt eher stärker geworden ist.“
Ziemlich uneins ist man sich im Ulmer Lager in der Bewertung der Tatsache, dass es bisher gegen die Bayern, Bamberg oder Berlin zu keinem einzigen Sieg gereicht hat. „Das fehlt uns“, sagt beispielsweise Center Tim Ohlbrecht, während sein Trainer sich mit diesem Thema erst später beschäftigen will. Nämlich nach der Viertelfinalserie gegen Bonn und vor den dann anstehenden Halbfinalspielen, in denen es die Ulmer voraussichtlich mit Bamberg zu tun hätten.
Die Frage ist, ob es überhaupt zu dieser Konstellation kommt, die aus einer tatsächlich durchwachsenen bis ordentlichen Saison wirklich eine tolle machen würde. Vor dem ersten Spiel der Serie im Telekom-Dome am Mittwoch (18.30 Uhr) warnt Leibenath jedenfalls vor größeren Rückschlüssen aus dem letzten Hauptrundenspiel in Bonn, das die Ulmer am vergangenen Donnerstag mit 93:87 gewonnen haben: „Der Gegner hätte mehr Sprit im Tank gehabt.“
Die Bonner hatten Platz vier bekanntlich sicher und konnten sich diese Niederlage deswegen locker leisten. Im Viertelfinale wird sicher mit viel härteren Bandagen und in bester Besetzung gekämpft. Bei den Rheinländern wird der litauische Center Tadas Klimavicius wieder dabei sein, bei Ulm sind dagegen drei Spieler angeschlagen. Per Günther hat seinen Pferdekuss am rechten Oberschenkel noch nicht ganz auskuriert, Brion Rush (Fuß) und Maarten Leunen (Rücken) konnten wegen ihrer Verletzungen in dieser Woche noch gar nicht trainieren.
Leibenath ist kein Trainer, der wegen derartiger Probleme großartig lamentiert: „Die sind Teil des Basketball-Daseins.“ In einer leichten Favoritenrolle sieht er die Bonner vielmehr wegen ihrer Heimstärke und weil sie eben in der Hauptrunde zwei Spiele mehr gewonnen haben als Ulm.
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