Ratiopharm Ulm kämpft vor Spiel gegen Trient gegen die Viren
Vor der Eurocup-Partie in Trient leiden einige Ulmer Spieler an einer Erkältung. Chefcoach Leibentah weiß nicht, wer alles mitkommen kann. Einer wird aber wohl endlich dabei sein.
Thorsten Leibenath hat ein sehr irdisches Problem. Wenn es draußen grau, kalt und nass wird, fangen die Nasen vieler Menschen an zu laufen, die Hälser werden kratzig und der Körper schwach. Erkältungswelle heißt das Angstwort. Vor Basketballprofis macht die auch keinen Halt und hat sich schon einige Spieler von Ratiopharm Ulm gekrallt. So muss deren Coach vor der heutigen Abfahrt ins italienische Trient erst einmal schauen, wer überhaupt mitkommen und morgen (20.30 Uhr) in der Europacup-Partie antreten kann. „Wir haben gerade eine sehr wilde personelle Situation“, sagte er in einer Pressekonferenz. Welche Spieler überhaupt erkrankt sind, darüber machte er keine Angaben. Nur so viel: „Wenn ich jetzt entscheiden müsste wer mitkommt, würden einige zu Hause bleiben.“ Es scheint also durchaus ernst zu sein.
Mit den Aquila Baskets aus Trient erwartet die Ulmer Basketballer der Tabellenletzte der Gruppe D im Eurocup. Mit einer Bilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen steht die BBU auf Platz fünf der Tabelle und somit einen Platz vor den Italienern. Durch einen Sieg könnten sich die Ulmer Luft in der Tabelle verschaffen, zumal Villeurbanne, Gran Canaria und St. Petersburg die gleiche Bilanz vorzuweisen haben wie die Ulmer. Von einer richtungsweisenden Partie möchte Leibenath aber nichts wissen: „Da würde ich widersprechen“, sagte er und verwies auf die ausgeglichene Bilanz der Teams. Die ersten vier Mannschaften einer Gruppe kommen in die Top-16-Runde, für Ulm ist also noch viel möglich.
Jerrelle Benimon wird gegen Trient wohl spielen
Mit der bisherigen Leistung seines Teams im Europacup ist Leibenath sowieso zufrieden und fand die Leistung seiner Mannschaft „teilweise überraschend“ gut. Nur die 77:108-Niederlage im schwierigen Spiel gegen Lyon-Villeurbanne schlaucht den Ulmer Coach noch. Gegen Trient rechnet er ebenfalls mit einem „schwierigen Spiel“, obwohl das Team derzeit nur auf Platz zwölf der italienischen Liga steht und mit Ojars Silins, Shavon Shields oder Dominique Sutton ein paar ehemalige BBL-Spieler in seinen Reihen vereint. Letzterer spielte in der vergangenen Saison für die Ulmer. Leibenath ahnt, was da auf sein Team zukommt: „Wir wissen gut, was Dominique kann. Und das ist eine ganze Menge.“ Von den Italienern ist der Trainer sehr angetan und vergleicht sie anerkennend mit den Ludwigsburgern: „Sie sind sehr athletisch, haben ein hohes Tempo und eine intensive Verteidigung.“
Rückenwind hat Ulm nach dem 81:74-Derbysieg gegen die Walter Tigers aus Tübingen vom Samstag. Auch wenn die Ulmer Leistung nicht berauschend war. Thorsten Leibenath hätte da gerne einen besonderen Mann in seinen Reihen gehabt: Neuzugang Jerrelle Benimon. Der musste gegen Tübingen abermals auf der Bank sitzen, weil in der Bundesliga nur sechs Spieler aus dem Ausland im Kader stehen dürfen. „Wir hätten ihn bei den Rebounds gebrauchen können“, sagte Leibenath. Da sieht er in seiner Mannschaft noch einiges an Steigerungspotenzial.
Im Europacup gibt es die Einschränkung mit den ausländischen Spielern allerdings nicht. Deshalb geht der Trainer davon aus, dass Benimon gegen Trient spielen wird. Eine Verstärkung, die Ulm in der Erkältungsphase gut gebrauchen kann, findet Leibenath: „Er macht einen guten Eindruck, ist physisch stark, ein Kämpfer, unorthodox und kompromisslos in der Verteidigung. Das mag ich.“
Die Zeichen stehen also gut, dass Benimon im Eurocup das erste Mal für Ulm aufläuft. Wenn nicht auch noch er von der Erkältungswelle erfasst wird.
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