Ulm braucht das perfekte Spiel
Der Trainer ist froh darüber, dass vor dem Duell mit Bamberg niemand von „Alphatieren“ spricht. Aber es gibt noch einen Ausdruck, der er unpassend findet
Vor dem vermeintlichen Gipfeltreffen der Basketball-Bundesliga zwischen Bamberg und den Bayern war von „Alphatieren“ die Rede. Dieses Wort ist Thorsten Leibenath vor dem tatsächlichen Gipfeltreffen der beiden ungeschlagenen Mannschaften aus Ulm und Bamberg am Sonntag (18 Uhr) nicht zu Ohren gekommen und darüber ist er froh. Dafür hat der Trainer von Ratiopharm Ulm den Ausdruck „Augenhöhe“ vernommen und auch den empfindet er als unpassend: „Ich reagiere darauf schmunzelnd bis genervt.“ Leibenath erinnert an den Bamberger Etat, der doppelt bis dreifach so hoch sein dürfte wie das Budget der Ulmer. Er erinnert an die beeindruckende Vorstellung des deutschen Meisters in der Euroleague beim 85:70-Sieg in Tel Aviv am Mittwoch: „Wenn Bamberg bei uns auch so spielt, dann wird es sauschwer, zu gewinnen.“ Eigentlich sieht der Ulmer Trainer nur eine Chance für seine Mannschaft: „Wir brauchen ein fast perfektes Spiel.“ Und außerdem ein dickes Fell: „Es kann durchaus sein, dass Daniel Theis die Dinger in den Korb hämmert und Janis Strelnieks trotz guter Verteidigung seine Dreier trifft. Wenn man sich davon aus dem Konzept bringen lässt, dann ist das tödlich.“
Leibenath bemüht sich nach Kräften und trotz des ungeheuren Hypes um dieses Spiel, ein wenig die Luft raus zu lassen. Der Ulmer Trainer verweist darauf, dass es auch am Sonntag nur um zwei Punkte geht und dass die wirklich wichtigen Entscheidungen in der Basketball-Bundesliga erst im späten Frühjahr fallen. Aber auch er geht davon aus, dass seine Profis diesem Duell ein klein wenig mehr entgegen fiebern als beispielsweise einem Spiel gegen Braunschweig. Außerdem hat Ulm gegen Bamberg diesmal auch noch eine geschichtliche Bedeutung: Es ist am Sonntag fast auf den Tag genau fünf Jahre her, dass die Ratiopharm-Arena mit einem 101:83-Sieg gegen Oldenburg basketballerisch eröffnet wurde.
Die Nominierung von sieben weiteren deutschen Spielern für das Allstar-Spektakel am 14. Januar in Bonn war für Leibenath eine nette Abwechslung. Der Trainer der nationalen Auswahl entschied sich für Niels Giffey (Berlin), Maurice Stuckey (Würzburg), Steve Wachalski (Bayreuth), Danilo Barthel (Bayern München), Isaiah Philmore Tübingen), Johannes Thiemann (Ludwigsburg) und Patrick Heckmann (Bamberg).
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