Ulmer legen sich mit der Liga an
Wieder einmal wurden die Anfangszeiten von zwei Spielen geändert. Der Manager ärgert sich darüber und sieht die Interessen von Familien in Gefahr
Die Basketballer von Ratiopharm Ulm wollen heute (Spielbeginn 17.30 Uhr) mit einem Sieg bei Khimki Moskau die letzte Chance auf das Viertelfinale im Eurocup wahren, ihr Manager Thomas Stoll legt sich unterdessen mit der Bundesliga an. Grund ist die Verlegung von zwei Partien im März. Das Ulmer Heimspiel gegen Alba Berlin wird am Samstag, den 18. März von 18.30 auf 20.30 Uhr verschoben. Sogar mehr als zwei Stunden später beginnt das Gastspiel der Ulmer in Bamberg gut eine Woche später am Sonntag, 26. März – nämlich statt um 18 erst um 20.15 Uhr. Die Gründe, die das Liga-Büro in Köln dafür anführt, sind für Stoll „nicht nachvollziehbar“. Der Ulmer Manager argumentiert: „Wir verstehen uns als ein familienfreundlicher Verein, dessen Spiele auch deshalb regelmäßig ausverkauft sind, weil wir viele Kinder dafür begeistern. Die späten Anfangszeiten sind für Familien nicht machbar. Nur weil das Fernsehen oder die Liga das so wollen, müssen wir nicht alles gut finden.“ Stoll erwähnt auch, dass die Ulmer bei den Terminänderungen nicht gefragt wurden.
Während beim Spiel gegen Berlin das neu geschaffene Format „Courtside Live“ – läuft immer samstags um 20.30 Uhr bei Telekom Basketball – der Grund für die Verschiebung ist, wird in Bamberg wegen einer Übertragung im Spartensender Sport 1 später gespielt. „Es tut mir insbesondere für unserer Fans und Sponsoren leid, die sich den Berlin-Termin seit Wochen in ihren Kalender eingetragen haben und sich auf das Spiel freuen“, sagt Stoll, der außerdem anprangert, dass Ulmer Fans am Sonntagabend aus Bamberg nach Spielende gegen 22 Uhr, noch mehrere Stunden zurück nach Hause fahren müssten.
Stoll hat sich schon darüber geärgert, dass die Ulmer ihre über Jahre bewährte Heimspielzeit von 19 auf 18 Uhr verschieben mussten. Die jetzt erneut geänderten Anfangszeiten bestärken den Ulmer Manager in seinem Eindruck, dass mit den Bedürfnissen der Vereine und ihrer Fans gedankenlos umgegangen wird: „Mir wird gesagt, dass unsere Spiele doch ohnehin ausverkauft sind und wir uns nicht aufregen müssten. Das ärgert mich. In der Bundesliga sind wir seit mehr als fünf Jahren ausverkauft, weil wir uns eine Fanbasis geschaffen haben und die Menschen ernst nehmen. Wenn wir anfangen, die Termine willkürlich hin und her zu schieben, ist das gefährlich.“
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